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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Es geht nicht ums Alter, sondern um die Perspektive“
Benedict Lang ist einer der jüngsten Kandidaten auf der SPD-Liste für den Stadtrat
Benedict Lang aus der Schwanthalerhöhe ist mit 24 Jahren einer der jüngsten Kandidaten auf der SPD-Liste für den Stadtrat. Warum tritt er an, was will er erreichen? Er beantwortete die Fragen der Münchner Wochenanzeiger:
"Jugendliche wollen mitmischen"
Sie sind gerade mal 24 Jahre alt und kandidieren für den Stadtrat. Woher kommt ihre Motivation?
Benedict Lang: Ich glaube, dass sich Politik derzeit sehr verändert. Jugendliche sind keineswegs politikverdrossen, sondern engagieren sich an unterschiedlichsten Orten. Sie wollen mitmischen und ihre Zukunft mitgestalten. Über die Zukunft von München entscheidet der Stadtrat. Ich will dazu beitragen, dass das vielfältige Engagement von Jugendlichen in den Initiativen auch Eingang in die Stadtpolitik findet. Deswegen will ich in den Stadtrat. Außerdem bringen Jugendliche oft auch eine andere Perspektive und neue Ideen mit.
"Es geht nicht um Alt gegen Jung"
Wo sehen Sie bei den älteren Politikern denn das Problem?
Benedict Lang: Es geht weniger ums Alter, auch nicht um Alt gegen Jung, sondern eher um die Einstellung. Ältere Generationen sind bereits sehr stark im Stadtrat vertreten, oftmals fehlen die jungen Perspektiven. Als Jugendlicher hat man noch mutigere Forderungen, vielleicht auch, weil wir – zum Glück – noch nicht die Frustrationserfahrung gemacht haben, wenn man merkt, wie kompliziert die Arbeit in der Politik eigentlich ist.
"Die Probleme sind oft die gleichen"
Was sind denn die jugendlichen Themen, für die Sie sich einsetzen möchten?
Benedict Lang: Die Probleme, die Jugendliche haben, sind zu großen Teilen nicht so anders als die Probleme älterer Generationen: Wir wollen bezahlbaren Wohnraum, wir wollen günstig und umweltfreundlich mobil sein. Eine Studi-WG hat es auf dem Mietmarkt aber oftmals schwieriger als ein verheiratetes Ehepaar, in dem beide verdienen. Hier müssen wir die Besonderheit jungen Lebens genauso im Blick haben wie z.B. dann, wenn es darum geht, Orte in unseren Stadtvierteln zu bewahren, wo man einfach mal gemütlich ein Bier trinken kann, ohne dafür gleich 4,30 Euro zahlen zu müssen.
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