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Direkt ins Viertel

Querung über die Landsberger Straße kommt

Wer vom Arnulfsteg ins Westend will, steht zunächst vor einer Hürde: Die Landsberger Straße trennt derzeit noch vom direkten Weg ins Viertel. Im Sommer soll die Ampel geregelte Überquerung kommen. (Bild: kö)

Durch den Arnulfsteg werden 37 Gleise überbrückt, die zwischen den Stadtbezirken Schwanthalerhöhe und Neuhausen-Nymphenburg liegen. Die Brücke ist Fußgängern und Radfahrern vorbehalten, die nun, parallel zu den vielbefahrenen Brücken, Donnersbergerbrücke oder Hackerbrücke, von einem Viertel ins andere gelangen können. Seit Dezember ist der Arnulfsteg offen. Das Manko am neuen Steg: Wer vom Norden aus über den Steg ins Westend kommt, landet in der Philipp-Loewenfeld-Straße. Von dort aber führt kein direkter Weg ins Viertel hinein, die Landsberger Straße trennt Arnulfsteg und Westend. Der Umweg zur nächstgelegenen Ampel bleibt nicht aus.

Daran soll sich jetzt etwas ändern. Der Bau einer neuen „signalgeregelten Fuß- und Radwegquerung“ wie es in der nun vorgelegten Planfeststellung heißt, ist mit allen Beteiligten abgestimmt. Über die Straßenbahnstrecke in der Landsberger Straße soll noch in diesem Jahr eine Querung mit Ampel auf Höhe der Philipp-Loewenfeld-/ Bergmannstraße führen.

Nach dreijähriger Bauverzögerung

Die Vollversammlung des Stadtrates der Landeshauptstadt München hatte im Dezember 2017 die Ausführungsgenehmigung zur Errichtung der Fuß- und Radwegebrücke Arnulfpark über die zentrale Bahnachse am S-Bahn-Haltepunkt Donnersbergerbrücke erteilt. 27 Millionen Euro kostete die 240 Meter lange Brücke. Die Gestaltung basiert auf einem Entwurf des Planungsteams SSF Ingenieure und Lang Hugger Rampp Architekten, das als Sieger aus einem vom Baureferat durchgeführten europaweiten Wettbewerbsverfahren hervorging. Nach dreijähriger Bauverzögerung wurde der Arnulfsteg kurz vor Weihnachten, am 23. Dezember 2020 eröffnet.

Die Bürger beider Stadtbezirke, Schwanthalerhöhe und Neuhausen, nutzen die neue Verbindung rege. Wer jedoch derzeit vom Arnulfsteg ins Westend will, muss zuerst die Hürde „Landsberger Straße“ passieren: Entweder über die Kreuzung Donnersbergerbrücke/ Trappentreustraße oder über die Querungsmöglichkeit an der Tram-Bahnhaltestelle „Schrenkstraße“ – Radfahrer aber wären bei dieser Varianten in der Gefahr, vom Arnulfsteg kommend gegen die Fahrtrichtung und damit widerrechtlich zu fahren. Ein „wildes“ Überqueren der Landsberger Straße empfiehlt sich dennoch nicht, denn im Schnitt brettern hier rund 34.000 Fahrzeuge pro Tag durch.

Bauarbeiten im Sommer geplant

Bereits vor einem Jahr hatte der Bezirksausschuss (BA) Schwanthalerhöhe die vom Stadtrat schon beschlossene Ampel für Fußgänger und Radfahrer in der Landsberger Straße auf Höhe der Bergmannstraße eingefordert. „Um die Vorteile des Fuß- und Radwegsteges im vollen Maß nutzen zu können“ benötige dieser eine verkehrliche Weiterführung in Richtung Süden, argumentierte das Bürgergremium. Jetzt wird der Lückenschluss an der Philipp-Loewenfeld-/ Bergmannstraße realisiert, und die direkte Anbindung vom Arnulfsteg ins Westend ermöglicht. Die Stadtwerke München GmbH wird die Baumaßnahme durchführen, voraussichtlich noch in diesem Sommer.

Die Baumaßnahme betrifft verschiedene Bereiche, die es zunächst (im Planfeststellungsverfahren) abzustimmen galt: Neben Straßenbau und Einrichtung der Lichtzeichenanlage ist auch die Straßenbahn betroffen. Für die neue Querung werden u.a. Bauarbeiten im Fahrbahn- und Gleisbereich der Landsberger Straße erforderlich, was voraussetzt, dass die Tram zeitweise außer Betrieb ist. Für den Sommer ist bereits eine Sperrpause auf der Trambahnlinie 18 und 19 durch die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) geplant, so dass die Arbeiten für den neuen Überweg in diesem Zeitraum erfolgen sollen. Die Lichtzeichenanlage könnte dann zum Ende der Sommerferien in Betrieb gehen.


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