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Die IG Feuerwache feiert

15 Jahre Jugendtreff: Geburtstagsfest am 24. Juli

Hier wird gelernt, gespielt und gefeiert: Die IG Feuerwache lädt zum Geburtstagsfest am Freitag, 24. Juli, von 14.30 bis 21 Uhr. (Bild: pi)

Ein Ort zum Hausaufgaben machen, zum Fußball spielen, zum Tanzen, zum Lernen und zum Feiern wird 15 Jahre alt: die IG Feuerwache an der Ganghoferstraße 41. Bildung und Freizeit in ein und derselben Jugendeinrichtung? "Das Konzept war vor 15 Jahren noch etwas revolutionär und ist auf Skepsis gestoßen", erzählt Leiter Gerhard Ameres. Er ist einfach glücklich, dass die Idee funktioniert und die Kinder und Jugendlichen sich hier wohlfühlen.

IG heißt InitiativGruppe

Über 100 Jahre alt ist das Jugendstil-Gebäude, das früher die Feuerwache für das Messegelände auf der Theresienhöhe beherbergt hat. Nach dem Umzug der Messe nach Riem hat der Münchner Stadtrat beschlossen, einen Teil des Geldes aus dem Verkauf der Messeflächen für soziale Einrichtungen auszugeben. Die IG-InitiativGruppe Interkulturelle Begegnung und Bildung e.V. wurde von der Stadt als Träger für eine Jugendeinrichtung im ehemaligen Feuerwehrhaus ausgewählt: daher der Name IG Feuerwache.

Im Erdgeschoss standen früher die Fahrzeuge, heute wird der große und hohe Raum mit Bühne und Beleuchtung für Veranstaltungen genutzt und auch vermietet. Daneben befindet sich das Habibi Café, und auf der anderen Seite sitzt die Zentrale von "buntkicktgut", der interkulturellen Straßenfußball-Liga. Im ersten Stock waren die Werkstätten, da ist Platz für einen relativ großen Bewegungsraum sowie Gruppenräume, zum Teil mit Küche, und Büros. Genau wie im Obergeschoss, wo die Ruheräume für die Feuerwehrleute lagen.

Langer Umbau

Der Umbau des Hauses dauerte länger als geplant, deshalb hat der Betrieb in Ersatzräumen schräg gegenüber in der ehemaligen Edeka-Zentrale (heute Medienzentrum) begonnen. "Das war gar nicht schlecht", urteilt Gerhard Ameres rückblickend: So war er häufig vor Ort und konnte noch Wünsche und Anregungen einbringen, zum Beispiel Computer-Anschlüsse in allen Räumen. Ameres hat Erfahrung und weiß, worauf es ankommt: Bei der InitiativGruppe, die ihren Hauptsitz in der Karlstraße hat, hat er vor 34 Jahren in der Jugendarbeit angefangen.

Das Konzept der IG Feuerwache sind von Anfang an die drei Säulen Freizeitpädagogik, Schülerförderung
und berufliche Orientierung. "Bei den Eltern kommt es natürlich gut an, dass wir auch das schulische Lernen und die ,soft skills' wie Teamfähigkeit fördern", sagt Ameres. "Wir fragen die Jugendlichen, was sie gerne machen wollen, und verknüpfen das mit den Dingen, die sie nicht so gerne machen, nämlich lernen. Wenn man sie nach Jahren dann wieder trifft, sagen sie oft: ,Ihr hättet damals viel strenger sein sollen'", erzählt der Leiter schmunzelnd. Mit zwei weiteren fest angestellten Mitarbeitern hat er damals angefangen, jetzt zählt er etwa 30 Kräfte, die aber alle in Teilzeit, auf Honorarbasis, als Praktikanten oder Ehrenamtliche dabei sind.

Offene Ganztagsklasse

Knapp 50 Schüler sind in diesem Schuljahr angemeldet zur "Offenen Ganztagsklasse" (OGS): nach dem Unterricht bekommen sie Mittagessen, machen Hausaufgaben, lernen und haben danach noch Zeit für verschiedene Freizeitaktivitäten. Ausflüge gehören ebenso mit dazu wie die Pflege eines Beets im Garten der IG Feuerwache. Außerdem laufen im Haus Deutschkurse, auch mit Kinderbetreuung, Bewerbungstrainings, Eltern-Informationsabende, Computerkurse. Aus der Zusammenarbeit mit den Schulen entstanden auch Projekte direkt an den Schulen. Großes Interesse besteht an einem Kochkurs mit Kinderbetreuung, der auf gesunde Ernährung abzielt, außerdem soll es ab dem kommenden Schuljahr ein zentrales Elterncafé geben.

Skepsis gab es in den Anfängen der IG Feuerwache auch von Nachbarn – vor allem gegenüber dem Lärm bei Veranstaltungen. "Die wollten uns weghaben", denkt Gerhard Ameres zurück. Es habe Konflikte gegeben, aber auch Gespräche und Entgegenkommen. Der Veranstaltungsraum werde heute zu zwei Dritteln von Vereinen und Organisationen regelmäßig und problemlos genutzt – "und inzwischen machen die alle ihre Eigentümerversammlungen bei uns." Von der Stadt und vom Bezirksausschuss habe er sich immer gut unterstützt gefühlt, betont Ameres.

Großes Fest

Alle Nachbarn, Unterstützer und Interessierten sind zum großen Geburtstagsfest der IG Feuerwache am Freitag, 24. Juli, eingeladen. Von 14.30 bis 17.30 Uhr gibt es Stände und Aktionen wie Bungeerun, Torwandschießen, T-Shirts bedrucken, Energie- und Gesundheitsquiz und Kinderschminken. Ein historisches Feuerwehrauto wird zu bestaunen sein und bietet Rundfahrten an. Um 15.15 Uhr wird das Fest mit Grußworten von Stadträtin Beatrix Burkhardt und Daniel Günthör vom Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe eröffnet. Um 16.30 Uhr ist eine Gaukler-Comedy-Show von foolpool zu sehen und ein Löwentanz "Tong Hao" vom Wu-Shu-Verein. Auf der Bühne stehen ab 18 Uhr das Improtheater "OHNE-W-LAN", die Mädchentanzgruppe KUD Bosancica e.V. und die Tanzgruppe "next generation" der IG Feuerwache. Ab 19.30 Uhr sorgt das "Tuna Trio" für Balkansound, Ende des Fests ist um 21 Uhr. Von 14.30 bis 19.30 Uhr wird Kaffee, Kuchen und Gegrilltes angeboten.


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