Der Reisparteitag kommt zurück
Ungewöhnliche Performance zu „1918 / 2018 – Was ist Demokratie?"
„Terror & Spiel: Der Reisparteitag“, das ungewöhnliche Performanceformat der freien Theater-Szene kehrt in seiner nunmehr siebten Auflage zurück auf die Bühne des Kösk. Größer und länger denn je wird der Reisparteitag im Rahmen des Festivals „1918 I 2018 – Was ist Demokratie? – 100 Jahre Räterepublik München“ mit einer Dauer von 33-45 Stunden versuchen, "jeden vernünftigen Rahmen konservativer Theateraufführungen zu sprengen und darin den utopischen Geist der Münchner Räterepublik zu evozieren", heißt es in der Ankündigung. „Girl to Guerilla“, das anarchistische Berliner Theaterkollektiv, wird sich dabei den Verwicklungen und Wirrungen der Geschehnisse um 1918 herum (und ihren Folgen für Gegenwärtiges und Zukünftiges) mit "adäquat polyphonen" Mitteln und Wegen annähern.
So werden die Künstler unter anderem einer Begegnung von Dr. Kurt Eisner und Friedrich Merz beiwohnen, Freejazz erleben, in einer Räteversammlung eine neue bayerische Ministerpräsidentin wählen, raven, versuchen Lenins Frage, was zu tun sei, zu beantworten, Heiner Müllers Grab besuchen, Hamlet spielen, Bitcoins farmen, Motivationstrainings zur Leistungsoptimierung absolvieren, Immobilienspekulanten enteignen, zum Weißwurstfrühstück laden, Mehrwert schöpfen, Schwanensee mit Rosa Luxemburg tanzen, das PAG (Polizeiaufgabengesetz) missbrauchen, Solidarität mit Claudio K. üben, sich gewerkschaftlich organisieren, die Freikorps abwehren und vieles mehr. Kurzum: "Für die viel zu kurze Dauer von 33 bis 45 Stunden wird so ein kleines Stückchen Glück, etwas von dem undogmatisch-revolutionären Leben, was unter der Räterepublik Eisners hätte sein können, lebendig und in seiner ungebrochenen Relevanz erfahrbar."
Der Reisparteitag beginnt am Freitag, 1. März, um 20 Uhr und endet am Sonntag, 3. März, um 16 Uhr. Über die Bühne geht er im Kösk (Schrenkstr. 8, www.koesk-muenchen.de)
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