Das ist los im Westend
Erste Bürgerversammlung des Jahres

Mehrheitlich stimmten die Stadtteilbewohner für den Antrag, demnach die Tempo 30 – Schilder in der Trappentreustraße durch Bodenpiktogramme ergänzt werden sollen. Damit soll für Autofahrer, die vom Mittleren Ring kommen, deutlicher sichtbarer werden, dass jetzt Tempo 30 gilt. (Foto: Beatrix Köber)
„Den Reigen der Bürgerversammlungen“ eröffnete Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne) mit der Versammlung für die Bewohner der Schwanthalerhöhe. Obwohl seit der letzten Versammlung erst neun Monate vergangen waren und die diesjährige Tagung zudem nicht im eigenen Stadtbezirk, sondern im Nachbarviertel Neuhausen in der Turnhalle des Adolf-Weber-Gymnasiums stattfand, kamen rund 65 Stadtteilbewohner zusammen. Mit 15 Anträgen und Anfragen meldeten sich die Bürger zu Wort, die mehrheitlich das Thema Verkehr zum Inhalt hatten. Die Anträge reichten von Ideen für Verbesserungen für den Radverkehr, bis hin zur Anbringung von Bodenpiktogrammen zur besseren Wahrnehmbarkeit von Tempo 30-Zonen, oder der fahrradfreundlichen Anpassung der Ampelschaltung, etwa an der Westend-/ Ridlerstraße. Aber auch die Begrünung im Viertel, etwa am Georg-Freundorfer-Platz, beschäftigt die Stadtteilbewohner. Eindringlich um Unterstützung bat zudem der Sprecher einer Mietergemeinschaft aus der Grasserstraße, die aufgrund von anstehenden Sanierungen, Sorge vor Verdrängung aus ihren Wohnungen haben.
Sibylle Stöhr (Grüne), Vorsitzende des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8), gab zu Beginn der Versammlung eine Übersicht über die aktuellen Entwicklungen im Viertel. Und auf der Schwanthalerhöhe tut sich derzeit einiges.
Sommerprojekte im Westend
Zu Beginn der Bürgerversammlung legte Bürgermeisterin Katrin Habenschaden die aktuellen Zahlen der Stadt offen. So soll etwa laut Prognose die Einwohnerzahl Münchens von derzeit 1,56 Millionen auf 1,72 Millionen im Jahr 2030 steigen. Für den Stadtbezirk 8 wird indes eine vergleichsweise geringe Steigerung der Einwohnerzahl vorhergesagt (von derzeit 28.835 auf 29.211 im Jahr 2030). „Das liegt vor allem daran, dass ihr Stadtteil schon immer hoch verdichtet war“, so Habenschaden. Dies merken die Bewohner sowohl bei der Wohnungssuche (neue Wohnungen können im Westend kaum entstehen, da es keine freien Flächen gibt), als auch beim Druck im Verkehr. Im Sommer ist nun in der Schießstättstraße das Projekt „Westend Kietz“, organisiert von der Münchner Initiative Nachhaltigkeit (MIN), geplant. Dabei sollen von Juli bis September rund vierzig Parkplätze in Grün- und Aktionsflächen umgewandelt und zum Experimentierfeld für alternative Nutzungen werden. Sibylle Stöhr wies zudem auf das Sommerprojekt in der Schnaderböckstraße hin, die im selben Zeitraum zum verkehrsberuhigten Bereich werden wird, so dass Aktionen, wie u.a. das vom BA organisierte Tischtennisturnier am 16. Juli, stattfinden können. Vom 25. Juni bis 13. August sind die Kunst- und Kulturtage geplant, die mit verschiedenen Veranstaltungen und Straßenfesten begangen werden.
Stöhr wies auf das Stadtbezirksbudget hin, mit dem Projekte und Ideen der Bürger finanziert werden können. „Bis Ende des Jahres hat der BA 70.000 Euro zur Verfügung“, so Stöhr. Alle Stadtteilbewohner sind berechtigt, Zuschüsse aus diesem Budget zu beantragen.
Bauvorhaben und Nutzungen
Auf der Schwanthalerhöhe stehen zudem Bauprojekte an. Das ehemalige Dönerhaus an der Schießstättstraße ist inzwischen abgerissen, hier soll ein Boardinghaus entstehen. Auf dem Gelände an der Theresienhöhe baut die Bäckerei „Rischart“ eine Zentrale sowie Werkswohnungen. Das im Bau befindliche Hochhaus am Heimeranplatz wird nach Fertigstellung im Unter- bzw. Erdgeschoss Geschäfte des täglichen Bedarfs beherbergen. Auch berichtete Stöhr zum aktuellen Stand des „Arabella Sheraton“: Der Betrieb des Hotels wurde aufgegeben und das Haus steht seit Januar leer. „Dadurch sind jetzt 250 Zimmer frei geworden, die für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden können“, so Stöhr. Mindestens ein Jahr lang soll die Zwischennutzung gelten. Wie es danach mit dem Bau weitergeht, stehe noch nicht fest.
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