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Brunnen ist vorgemerkt

Am Georg-Freundorfer-Platz ist vieles gut

Der Georg-Freundorfer-Park bedient viele Erwartungen der Stadtviertelbewohner an die Grünflächennutzung. Ein Trinkbrunnen könnte den Park zusätzlich bereichern. (Bild: kö)

Dass das Westend zu den am dichtesten besiedelten Stadtvierteln Münchens gehört, macht sich besonders in den wenigen Grünflächen bemerkbar. Voll ist etwa der Georg-Freundorfer-Platz, sobald die Sonne lacht. Die intensive Nutzung des Parks führt einerseits zu Klagen. Als Problem benannt werden von Stadtteilbewohnern immer wieder sowohl der herumliegende Müll, als auch wartungs- und reinigungsbedürftiges Mobiliar am Spielplatz oder im Park. Andererseits zeigt der Georg-Freundorfer-Platz aber auch beispielhaft, wie es gelingen kann, verschiedene Menschen und ihre Bedürfnisse an die Grünflächennutzung unter einen Hut zu bringen. Mehrere Nutzungsbereiche erlauben sowohl Getrenntsein als auch funktionierendes Miteinander: Neben Kinderspielplatz mit Sandfläche, gibt es den Sportplatz, Tischtennisplatten sowie eine Fläche für die Schach-, eine andere für die Boulespieler. Skater, Flaneure, Sonnenbader – für etliche Freizeitansprüche bietet sich hier auf wenig Fläche jeweils ein Plätzchen. Fehlt nur noch ein Trinkwasserbrunnen! Den hat der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) bei der Behörde beantragt. Ein Platz auf der Warteliste lässt hoffen. Zumindest langfristig.

Banklatten ausgetauscht

Vieles hat sich in den letzten Jahren am Georg-Freundorfer-Park verändert. Vor 20 Jahren galt der Platz als Durchgang von der U-Bahnstation zu den Wohnhäusern. Schummrig, wild mit Sträuchern und Büschen zugewuchert, kein Ort mit Aufenthaltsqualität. Entstanden ist daraus ein multifunktionaler Ort, der zum Treffen einlädt. Kaputte Banklatten, herumliegender Müll und auch der verschmutzte Spielplatz gaben in der Bürgerversammlung jedoch Grund für Anträge. Diese nahm das zuständige Baureferat/ Abteilung Gartenbau ernst und kümmerte sich. So wurden etwa marode Banklatten inzwischen ausgetauscht, um die von Bürgerseite befürchtete Unfallgefahr zu beseitigen. „Der Austausch der Banklatten ist leider etwas umständlicher als bei „normalen“ Parkbänken“, heißt es in einem jüngsten Schreiben aus der Behörde. Es handle sich um „spezielle Banklatten mit einer anderen Unterkonstruktion als bei anderen Parkbänken (zum Beispiel im Bavariapark).“ Regelmäßige Reinigung sowie Kontrollgänge der Grünanlagenaufsicht sollen zudem für Ordnung sorgen. Den Wunsch der Stadtviertelbewohner nach einem Trinkwasserbrunnen wird die Stadtverwaltung jedoch nicht so kurzfristig umsetzen.

Stadtratsbeschluss für 2020 geplant

„Vorgemerkt“ habe man den Wunsch aus dem Westend nach einem Brunnen für den Georg-Freundorfer-Platz, erklärt das Baureferat/ Abteilung Gartenbau. In einem ersten Schritt sei die Behörde aber erst einmal damit beauftragt, die 11 im Innen- bzw. Altstadtbereich befindlichen und geeigneten Zierbrunnen als Trinkbrunnen zu kennzeichnen und zu betreiben. Danach will man 44 weitere Brunnen auf ihre Eignung als Trinkbrunnen prüfen und abklären, ob der Bedarf dafür gegeben ist. Erst danach und abhängige von den finanziellen Mitteln, wird der Stadtrat sich damit beschäftigen, ob und welche weitere Trinkbrunnen ausgewiesen oder neu errichtet werden können. Die für einen Trinkbrunnen notwendigen Ressourcen ermittle derzeit das Baureferat. „Gegebenenfalls im Herbst 2020 wird schließlich der Stadtrat mit einer entsprechenden Beschlussvorlage befasst“, heißt es vom Baureferat. Die vor einem Jahr vorgelegte Rechnung jedenfalls habe ergeben: „Allein für die Ausweisung der 55 im Stadtgebiet bestehenden und grundsätzlich zum Trinken geeigneten Brunnen als Trinkbrunnen müssten Betriebskosten in Höhe von rund 520.000 Euro jährlich sowie entsprechend zusätzliches Personal bereitgestellt werden.“


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