Am gefährlichsten leben die Radler
Polizei half bei gut 6.500 Notrufen im Jahr

127 Fahrraddiebstähle im Stadtbezirk Schwanthalerhöhe wurden voriges Jahr der Polizei gemeldet (ADFC Diebstahlkampagne/nachgestellte Szene). (Foto: ADFC/J.Lehmkühler)
Ähnlich wie in den vergangenen Jahren sind die Zahlen im Sicherheitsbericht von Polizeidirektor Hans Reisbeck, dem Leiter der Polizeiinspektion 14 Westend.
Die Polizeiinspektion betreut die beiden Stadtbezirke Schwanthalerhöhe und Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt mit zusammen zirka 70.000 Einwohnern. 150 Kollegen sind in der Beethovenstraße 5 nahe der Theresienwiese rund um die Uhr im Dienst. Etwa 6.500 Notrufe im Jahr gingen für die Schwanthalerhöhe ein, beispielsweise 1.500 Mal wegen Unfällen oder Verkehrsbehinderungen, etwa 500 Mal gebe es Einsätze wegen Störung der Nachtruhe, berichtete Reisbeck. An die Anwesenden appellierte er: "Wenn Sie glauben. Sie brauchen unsere Hilfe, dann scheuen Sie sich nicht, rufen Sie an."
"Sie wohnen in Ihrem Stadtteil sicher"
Die Zahl der Straftaten im Stadtteil liege bei knapp 2.000 im Jahr und umfasse die ganze Bandbreite von Diebstahl, Betrug und Sachbeschädigung. Knapp 20 mal im Jahr werde in Wohnungen eingebrochen, Kellereinbrüche waren es voriges Jahr 30. Aufbrüche von Fahrzeugen: 64. "Wenn ein Auto aufgebrochen wird, geht es zumeist ums Navi", erklärte Reisbeck. Sein Fazit der Kriminalstatistik war eindeutig: "Sie wohnen in Ihrem Stadtviertel sicher". Tipps für mehr Sicherheit gibt es in Broschüren der Polizei oder im Internet. Um die persönliche Sicherheit zu erhöhen, wies er auf die Polizeikurse hin, die regelmäßig angeboten werden.
"Kalkulieren Sie Fehler Anderer ein"
Nicht ganz so erfreulich ist die Entwicklung beim Straßenverkehr: Die Unfallzahlen "sind im Jahr 2014 etwas angestiegen - und Verletzte sind vor allem Radfahrer." Im Jahr 2013 wurden noch 960 Unfälle registriert, 2014 waren es 1124. Die Zahl der verletzen Radfahrer stieg im Stadtbezirk im selben Zeitraum von 39 auf 46. Für 2015 ist nun allerdings ein rückläufiger Trend erkennbar. Als häufige Unfallursachen nannte Reisbeck erhöhte Geschwindigkeit sowie Fehler beim Abbiegen und Wenden. Er erinnerte daran, dass Fahrerflucht kein Kavaliersdelikt ist und auch Parkrempler bei der Polizei gemeldet werden müssen. "Generell habe ich die Bitte an Sie: Seien Sie umsichtig, eher defensiv und kalkulieren Sie Fehler Anderer ein", appellierte Reisbeck.
Noch in einem weiteren Sinne leben Radfahrer gefährlich: gut 120 Fahrraddiebstähle verzeichnet die PI Westend jährlich im Viertel, was im Vergleich zu den sonstigen Ein- und Aufbrüchen eine ungleich höhere Zahl ist. Auch zum Schutz vor Fahrraddiebstahl hält die Polizei Informationen und Tipps bereit.
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