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Alles dreht sich um die Bahn

Veranstaltungen zum 175-Jahr-Jubiläum der Strecke München-Augsburg

Eine Ausstellung und ein ausführlliches Rahmenprogramm zum Jubiläum der Bahnstrecke München - Augsburg findet im Verkehrszentrum des Deutschen Museums (Am Bavariapark 5) statt. (Bild: Verkehrszentrum)

Nach der Wiesn wird weitergefeiert – und zwar das 175-jährige Bestehen der Bahnstrecke München-Augsburg. Das Verkehrszentrum des Deutschen Museums (Am Bavariapark 5) zeigt vom 10. Oktober bis 30. Dezember die Ausstellung "Spurensuche: 175 Jahre Eisenbahn München-Augsburg" und veranstaltet dazu ein Rahmenprogramm.

Am Sonntag, 11. Oktober, beginnt um 11 Uhr der Matinée-Vortrag "Bahn, Bier und Gewerbe – Die Auswirkungen der Eisenbahn auf die Entwicklung des Münchner Westens" von Franz Schiermeier, Architekt und Verleger München, mit einer Einführung von Dr. Bettina Gundler, Leiterin Hauptabteilung Landverkehr und Verkehrszentrum Deutsches Museum.

"Würgegriff des Westends"

"Der Bau der ersten Eisenbahnstrecke nach Augsburg hat wesentliche städtebauliche Entwicklungen im Münchner Westen ausgelöst. Nicht nur dass die Münchner Ausflügler die ersten Jahre mit Begeisterung in den Bierkellern an der Bahnstrecke saßen und die ein- und ausfahrenden Züge und den Rangierbetrieb am ersten Münchner Bahnhof auf Höhe der heutigen Hackerbrücke beobachtet haben. Die Bahn wurde für viele Firmen, allen voran die Brauereien, zum wichtigen Standortvorteil. Der Ausbau der Bahn wurde allerdings auch zum Würgegriff des Westends, als 1854 die Seitenlinien zunächst nach Hesselohe und später nach Holzkirchen gebaut wurden, die zunächst an Stelle der heutigen Ganghoferstraße verlief und auch nach ihrer Verlegung nach Westen die Entwicklungsmöglichkeiten und Verbindungsmöglichkeiten des Viertels massiv einschränkte", so lautet die Ankündigung des Vortrags.

Stadtteilführung

Veranstaltet vom Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) führt Franz Schiermeier danach unterhaltsam und kenntnisreich entlang der Bahnstrecke durch den Stadtteil. Beginn ist, ebenfalls am 11. Oktober, um 14 Uhr, Treffpunkt ist der Haupteingang des Verkehrszentrums, die Teilnahme ist kostenlos.

Maffeis Lebenswerk

"Eisenbahnpionier in Bayern: Joseph Anton von Maffei" lautet der Titel des Vortrags der freiberuflichen Historikerin Dr. Maximiliane Rieder am Donnerstag, 15. Oktober, um 18.30 Uhr: Die Bedeutung des Lebenswerks des Direktors der München-Augsburger Eisenbahngesellschaft liegt in der Verkehrserschließung Bayerns zu Lande und zu Wasser. Der Münchner Multi-Unternehmer der Frühindustrialisierung förderte das Eisenbahnwesen, die Erschließung von Rohstoffen, den Fremdenverkehr sowie den Ausbau der Landeshauptstadt zu einem europäischen Verkehrsknotenpunkt und Zentrum der Eisenbahnindustrie. Der Vortrag thematisiert insbesondere die Rolle des gelernten Kaufmanns beim Eisenbahnbau als Leitsektor der Industrialisierung während der Verkehrsrevolution in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Kinderprogramm

"Wir bauen eine Eisenbahnstrecke", lautet das Motto des Workshops, der am Samstag, 10. Oktober, und Sonntag, 11. Oktober, jeweils von 10 bis 16 Uhr läuft. Im Workshop können Kinder einzeln und in Gruppen Bausteine der Eisenbahnstrecke München-Augsburg u.a. mit den Bahnhofsgebäuden des jeweiligen Ortes herstellen. Ausgangspunkt ist ein 40 x 40 cm großes Holzbrett mit Gleisen, auf dem aus verschiedenen (Modellbau-)Materialien unterschiedliche Szenarien modelliert werden können. Die einzelnen Elemente werden später zusammengeführt und bilden die Basis für den Betrieb einer Modelleisenbahnstrecke München-Augsburg. Nach Ende der Ausstellung können die selbstgebauten Elemente für 10 Euro Materialgebühr abgeholt werden. Anmeldung unter Tel. (089) 500806123 oder per E-Mail an verkehrszentrum@deutsches-museum.de

Im Rahmen der Langen Nacht der Münchner Museen am Samstag, 17. Oktober, findet eine Führung für Kinder von 6 bis 12 Jahren statt, die um 19.30 Uhr (!) beginnt. "Über Stock und Stein und dann auf Schienen – eine Reise nach Augsburg mit der Eisenbahn vor 175 Jahren" lautet das Motto.

Im Eisenbahnfieber

Dass die bayerische Landeshauptstadt heute ein erstrangiger internationaler Verkehrsknoten ist, verdankt sie nicht allein großzügig angelegten Autobahnpassagen und einem prosperierenden Flughafen, sondern auch einem von hier aus in alle Himmelrichtungen geführten Eisenbahnnetz – dies legt Dr. Brigitte Huber, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Stadtarchiv München, in ihrem Vortrag am Donnerstag, 29. Oktober um 18.30 Uhr dar. Der Titel: "München im Eisenbahnfieber – mit Volldampf ins 19. Jahrhundert"

Zu einer Seniorenführung durch die Ausstellung mit Museumsleiterin Dr. Bettina Gundler lädt der Seniorenbeirat der Landeshauptstadt München ein: am Mittwoch, 18. November, um 14 Uhr. Anmeldung unter Tel. (089) 23321166.


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