„Zweisam" am Barthblock
Jeder kann sich ins Motiv hineinträumen
„Liebe und Geborgenheit" ist das Thema der Gestaltung der Künstlerin Regine von Chossy auf der Nordfassade des Wohnhauses in der Barthstraße 15a. In Gesprächen mit den Bewohnern des Hauses hatte sie gespürt, dass ihnen diese Thematik besonders wichtig ist, und wesentlich zum Lebensgefühl in dem Gebäude der Genossenschaft beiträgt. Folglich war im Frühling beim Vertreter- und Mitgliedergespräch der Wohnungsgenossenschaft München-West eG beschlossen worden, dass Chossys Entwurf für die Fassadengestaltung des Hauses vom Verein „Generationengerechtes Wohnen" verwirklicht werden sollte.
„Meine Aktzeichnungen sind halb-abstrakte Bilder, in die ich mich hineinträumen kann. Als Vorlage für den Entwurf diente eine kleine Zeichnung mit großen, gestischen Pinselstrichen", erklärt die Künstlerin: „Ich selber sehe darin ein aneinandergeschmiegtes Paar: Der Mann, dargestellt durch die kraftvollen schwarzen Linien, hüllt die Frau liebevoll in seinen weißen Mantel. Sie schmiegt sich an ihn und hat sich ganz in sprühende, warme Funken aufgelöst." Die Künstlerin gab ihrem Werk deshalb den Titel „Zweisam".
Schwebend und leicht, heiter und kraftvoll
Wichtig ist ihr jedoch, dass in diesem Zwischenbereich von zeichenhaft und gegenständlich sich jeder in die Figuren hineinträumen kann, ganz wie man es sich wünscht. Das Bild vermittelt Liebe, Schutz und Geborgenheit, es erscheint schwebend leicht, heiter und doch kraftvoll.
Für die Umsetzung des Motives auf der Fassade wurde der Pinselstrich abstrahiert in große und kleine Farbflächen. Die Leichtigkeit der emotionalen Zeichnung bleibt in den sich auflösenden Flächen auf der großen Wand erhalten.
„Dieses Bild ist mein Dank an unsere Genossenschaft – ich fühle mich seit Jahrzehnten in ihr wohlgeborgen zu Hause wie in einer großen Familie", berichtet Chossy. Durch die Fenster ihrer Wohnung fällt der Blick direkt auf die Fassade. Ihr Atelier hat sie gleich um die Ecke – in der Gollierstraße 85 in den Räumen eines ehemaligen Milchladens.
Für die professionelle Ausführung mit der für eine Fassadenmalerei erforderlichen formalisierten Umsetzung des Entwurfs konnte sie die Künstler um Corbinian Böhm und Michael Gruber von „Empfangshalle" zur Kooperation gewinnen, die Kunst mitten in der Gesellschaft kreieren. Nach einer Woche Arbeit mit ihrem Helfer Tornike ist das Kunstwerk nun fertig. Weitere Informationen über die Künstlerin aus dem Westend finden Interessierte unter www.chossy.de im Internet.
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