Weit und bunt denken
Das zweite Köskival beginnt mit dem "Ortswechsel"
Was ein Köskival ist? Ein Festival im Kösk, dem kulturellen Zwischennutzungsprojekt an der Schrenkstraße 8. Zum zweiten Mal findet hier das inklusive Festival statt, gleichzeitig mit einer Werkschau der inklusiven Kunst- und Kulturszene. Von 28. Mai bis 16. Juni lautet das Motto: Da kann ja jeder kommen. Denn das Angebot ist offen für alle, die weit und bunt denken. Jeder kann dabei sein. Ob mit oder ohne Behinderung.
Wie bereits im vorigen Jahr startet das Köskival mit dem Atelierprojekt "Ortswechsel". Künstler mit und ohne Beeinträchtigungen und Kunstinteressierte sind dazu eingeladen, das offene Atelier zu besuchen, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich bildnerisch nach Lust und Laune zu betätigen. Von Montag, 28. Mai, bis Dienstag, 5. Juni, ist das Kösk täglich von 10 bis 17 Uhr zum "Ortswechsel" geöffnet. In einer lebendigen Woche mit vielen Begegnungen sollen Bilder entstehen, die im Anschluss an den "Ortswechsel" in einer Gruppenausstellung während der weiteren Köskival-Zeit zu sehen sein werden.
Darüber hinaus wird die Kunstwerkstatt zum Mitmachen von einem Workshop-Programm begleitet, das sich insbesondere an ein jüngeres Publikum richtet. Dank der Kooperation mit der Artothek sowie dem Verein "Echo e.V." kann an mehreren Tagen dieses zusätzliche, kreative Programm angeboten werden. Das Atelierprojekt "Ortswechsel" ist vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München gefördert und findet in Kooperation mit dem inklusiven Freizeitprojekt "münchen für alle" statt.
Behinderung ist Rebellion
Höhepunkt und gleichzeitig Auftakt für ein buntes Köskival-Programm ist die Parade „Behinderung ist Rebellion“. Zum Thema Rebellion schrieben die Veranstalter im vorigen Jahr: "Menschen mit Behinderung sind Profis beim Aufbegehren gegen Widrigkeiten des störrischen Körpers, gegen Barrieren, gegen Engstirnigkeiten. Sie sind es gewohnt zu improvisieren, kurzfristig die Richtung zu ändern – kurz: Sie sind Meister des Rebellierens."
Am Mittwoch, 6. Juni, um 18.45 Uhr ruft Käptn Wheelchair alias Maximilian Dorner am Sendlinger Torplatz zur Rebellion auf. Mit Performances von Abart, dem Kunstobjekt „Kosmos für ein offenes München“ und viel Musik von der Express Brass Band und Beatprotest zieht die Parade ins Kösk, "hinkend, rollend, tanzend, singend". Dort angekommen geht es direkt auf den Laufsteg. Die Idee hinter der Modenschau: Nicht, was wir anhaben zählt. Nicht, wie wir gesehen werden zählt. Einzig zählt, wer wir sind, ob mit oder ohne Einschränkung. Im Anschluss an die Modenschau findet die Vernissage der Ausstellung des Atelierprojekts Ortswechsel statt.
Flexibles Festival
Bis zum 16. Juni geht es dann weiter mit einem abwechslungsreichen, künstlerisch inklusiven Veranstaltungsprogramm: Konzerte, Lesungen, Performances, Theater und Vieles mehr. Das Köskival endet am 16. Juni ab 16 Uhr mit einer Tabulata und der Express Brass Band vor dem Kösk.
Infos zum Programm und den einzelnen Veranstaltungen sind während der Festivalzeit ständig aktualisiert unter www.koeskival.de zu finden. Das Festival lebt nämlich nicht nur von seiner Offenheit für alle Akteure, sondern auch von größtmöglicher Flexibilität während der Festivalzeit. Neue Projekte sollen entstehen und werden in das Programm eingewoben.
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