Was Frisches im Park
Georg-Freundorfer-Platz: Smoothie-Bar mit Toilette geplant
Beim Kindergartenfest seiner dreijährigen Tochter kamen die Mixgetränke von Cenk Arslan super an. Warum nicht eine Geschäftsidee draus machen, dachte sich der junge Vater, von Beruf Datentypist. Er würde lieber Smoothies verkaufen – und dachte dabei zunächst an den Marienplatz oder den Stachus. Durch Zufall hatte er vor Jahren Thomas Hofstätter kennen gelernt, den stellvertretenden Vorsitzenden des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8). Als Arslan ihn wegen der Platzgenehmigung für einen Kiosk um Rat fragte, schlug Hofstätter ihm sofort den Georg-Freundorfer-Platz als Standort vor: Hier im Herzen der Schwanthalerhöhe wünscht man sich schon lange eine Toilette im Park.
In der April-Sitzung des Bezirksausschusses präsentierte Cenk Arslan nun dem Gremium seine frische Idee: Er will ein neuartiges Häuschen hinstellen, eine Box mit Holzfassade, fünf mal sechs Meter groß. Sie bietet Platz für den Verkaufsraum, Lagerraum sowie für ein WC, entweder eine getrennte Damen- und Herrentoilette oder ein großes Behinderten-WC. Eine Außentreppe führt auf die Dachterrasse mit Tischen unter Sonnenschirmen. "So etwas gibt es in Deutschland noch nicht", erklärte Arslan den BA-Mitgliedern und zeigte Fotos des Verkaufscontainers: "ein Hingucker". In Südamerika habe er so etwas gesehen, da gebe es ganze Märkte, wo man unten eingekaufen und auf dem Dach verweilen und etwas verzehren könne.
Baldiger Ortstermin
Neben Smoothies wolle er auch Kaffee, Baumrindentee sowie gesunde Snacks wie Nüsse anbieten. Der Bezirksausschuss war einhellig sehr angetan von der Initiative des Privatmanns. "Wir sollten mit Nachdruck auf einen zeitnahen Ortstermin mit den zuständigen Vertretern der Verwaltung drängen, um schnell zu klären, wie und wo genau das Projekt zu realisieren ist", erklärte Thomas Hofstätter. "Damit es sich nicht in den ewigen Weiten der Stadtverwaltung verliert." Als genauer Standort kommt der Bereich vorn an der Ganghoferstraße in Frage – hier gibt es auch Wasser- und Stromanschluss.
Cenk Arslan wohnt im Münchner Norden, in der Siedlung "Alte Heide". Dass sein Kiosk nun auf dem Georg-Freundorfer-Platz landen soll, ist seiner zufälligen Bekanntschaft mit Hofstätter zu verdanken, der damit elegant das schon seit Anbeginn bestehende Toilettenproblem des zentralen Platzes der Schwanthalerhöhe lösen will. Mit einer Standgenehmigung auf dem Marienplatz oder Stachus wäre es sowieso schwierig geworden.
Für die Finanzierung seiner Gastro-Box habe er bereits die Zusage einer Bank gewinnen können, erklärte Cenk Arslan auf Nachfrage des Westend-Anzeigers. Das unternehmerische Risiko trägt er mit Optimismus: "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt." Immerhin ist der Georg-Freundorfer-Platz mit seinen Spielflächen für alle Altersgruppen, den Bänken und Grünflächen vor allem bei schönem Wetter ein beliebter Aufenthaltsort und Anziehungspunkt für viele mögliche Kunden.
Getränke in Bechern
Bei der Detail-Planung steht der künftige Kiosk-Betreiber sicherlich vor einigen Herausforderungen. Eine davon ist ein Mehrweg-System für die Becher seiner ausgeschenkten Getränke. Denn dass die Vermeidung von Einweg-Bechern "To Go" zu den leidenschaftlich verfolgten Zielen des Bezirksausschusses 8 gehört, ist kein Geheimnis (der Westend-Anzeiger berichtete bereits häufig). "Klar, ich kenne die Problematik, mich nervt das mit den To-Go-Bechern selber", sagt Cenk Arslan. Er will seine Getränke einerseits in mitgebrachte Becher abfüllen und dafür einen Preisnachlass gewähren. Wer gerade keinen eigenen Becher zur Hand hat, soll sein Getränk andererseits auch in einem Pfandbecher kaufen können.
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