Versorgung in Schichten
BA fordert erneut bessere Regelung des Mittagstisches an den Ridlerschulen
Erneut hat sich der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) in seiner jüngsten Sitzung mit der Situation rund um die Mittagsversorgung an der Carl-von-Linde-Realschule und der Mittelschule an der Ridlerstraße befasst. Anlass war ein Schreiben von Stadtschulrat Rainer Schweppe, in welchem dieser mitteilte, dass eine Aufstockung des Schulgebäudes an der Ridlerstraße zur Gewinnung weiterer Räumlichkeiten, wie vom Referat für Bildung und Sport (RBS) und vom BA 8 ursprünglich einmal angedacht, aus baurechtlichen und statischen Gründen nicht möglich ist. Demnach rücken eine Lösung der Platzproblematik und damit eine geregeltere Mittagsversorgung an den Ridlerschulen womöglich weiter in die Ferne.
850 Essensteilnehmer
Bereits seit Juli 2010 fordert der BA 8 einen geregelten Mittagtisch für alle Altersstufen an den Schulen einzurichten. Im Rahmen einer vom RBS so bezeichneten Interimslösung nehmen die Schülerinnen und Schüler der Ganztagsklassen an der Carl-von-Linde-Realschule derzeit ihr Essen in drei Schichten ein. Von den vier Klassen im offenen Ganztagesangebot an der Mittelschule werden zwei Gruppen derzeit in den Räumen der benachbarten Initiativgruppe (IG) Feuerwache versorgt, die anderen zwei Gruppen erhalten ihr Mittagessen in einem Raum des Schulgebäudes. Mituntergebracht ist an der Ridlerstraße auch noch eine Hortgruppe, die aber über eine eigene kleine Küche und einen Speiseraum verfügt.
Der Blick in die Zukunft verspricht aber keine Verbesserung der Situation. Im Gegenteil: Derzeit ist geplant, alle Klassen der Carl-von-Linde-Realschule bedarfsgerecht in ein gebundenes Ganztagesangebot zu überführen. Hier allein wären dann rund 750 Schülerinnen und Schüler zu versorgen. „Unter Berücksichtigung des offenen Ganztagesangebotes der Mittelschule und des Hortes addiert sich die Zahl der geschätzten Essensteilnehmer auf zirka 850“, teilte das RBS bereits in einem Schreiben vom August 2011 mit. Erfahrungswerte für eine so hohe Anzahl an zu verpflegenden Schülerinnen und Schülern würden bislang allerdings noch nicht vorliegen. Mit dem derzeitigen Bestand sei die Versorgung dann aber defintiv nicht mehr zu realisieren.
Erweiterung auf Pausenhof
Zwei Varianten zog das RBS bisher bei der Realisierung einer zentralen Versorgungs- oder Verteilerküche und eines Speiseraums in Betracht: Zum einen wurde die Aufstockung des Schulgebäudes angedacht, gegen die sich nun allerdings das Baureferat deutlich ausgesprochen hat. Zum anderen steht derzeit die Realisierung eines Erweiterungsbaus auf dem Pausenhof zur Debatte: „Es ist allerdings noch zu prüfen, ob die gemäß Schulbauverordnung notwendige Pausenfläche dann noch vorhanden ist“, teilte Schweppe in seinem Schreiben vom August 2011 mit.
Ganz und gar nicht zufrieden mit den Entwicklungen zeigten sich die Mitglieder des BA 8 auf der jüngsten Sitzung des Gremiums. „Wir sollten versuchen, einen neuen Anlauf mit Hinblick auf die Realisierung eines gebundenen Ganztageszuges an der Mittelschule zu starten“, schlug BA-Mitglied Thomas Hofstätter (CSU), Vorsitzender des Unterausschusses für Soziales, Jugend und Senioren vor. Bereits für das Schuljahr 2009/2010 hatte die damalige Schulleitung der Mittelschule an der Ridlerstraße einen Antrag auf Einführung eines gebundenen Ganztageszuges gestellt. Dieser war von der Landeshauptstadt München befürwortet, vom Bayerischen Kultusministerium jedoch aufgrund der dadurch entstehenden Klassenmehrung abgelehnt worden. „Das RBS unterstützt nach wie vor die Einführung eines gebundenen Ganztageszuges in der Mittelschule an der Ridlerstraße“, hatte Rainer Schweppe dem BA in einem Schreiben vom Oktober 2011 mitgeteilt.
„Das Team, das derzeit mit der Prüfung der Räumlichkeiten an der Bergmannschule für die Einrichtung einer gebundenen Ganztagesklasse befasst ist, soll sich auch noch einmal die Räumlichkeiten an der Mittelschule ansehen“, schlug Hofstätter in der BA-Sitzung vor und erhielt dafür größtenteils die Zustimmung des Gremiums. „Wenn wir an der Mittelschule einen gebundenen Ganztageszug bekommen, dann werden dadurch die Räume aber auch nicht mehr“, gab BA-Mitglied Wilhelm Mundigl (SPD) zu bedenken. „Wenn eine Aufstockung des Gebäudes aufbaustatisch nicht möglich ist, dann soll das RBS eben Vorschläge machen, wie man das Platzproblem auf andere Weise baulich lösen kann“, forderte er.
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