"Staatliche Vorsorgeaufgabe"
Forderung nach Sanitäranlage am Gollierplatz
Ein Mann lässt nicht locker: Seit Jahren fordert Michael Peschel eine kostenlose, behindertengerechte Sanitäranlage auf dem Gollierplatz. Auch bei der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8) meldete er sich mit diesem Anliegen in der Bürgersprechstunde zu Wort. Immer mehr Menschen frequentieren den öffentlichen Raum, so sein Argument, unter anderem wegen der innerstädtischen Wohnraumverdichtung und weil Wohnungen bei Abwesenheit verstärkt untervermietet würden.
Inklusion und Integration würden von städtischer Seite zwar propagiert, aber hier nicht umgesetzt. "Hier kann man zeigen, dass man auf die Kulturen eingeht und dementsprechend Sitz- und Stehtoiletten, Bidet berücksichtigt – macht man eine Fahrt in Shanghai oder Peking mit der U-Bahn – Wickeltisch, Ablagen und großes Reinigungsbecken", führt er in seiner schriftlichen Stellungnahme aus. Dies sei eine staatliche Vorsorgeaufgabe.
Zur Zeit steht auf dem Gollierplatz die Toilette eines Anbieters, deren Benutzung 60 Cent kostet.
Bei der Bürgerversammlung Ende April war ein Antrag auf eine kostenlose, behindertengerechte Toilettenanlage "mit Wickeltisch und Abspritzvorrichtung zum Säubern" am Gollierplatz mehrheitlich angenommen worden. Peschel bat den BA, diesen Antrag nicht nur zu unterstützen, "sondern Euch auch zu eigen zu machen."
BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr sagte, sie werde das Anliegen auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung setzen. Diese findet am Dienstag, 20. Juni, ab 19.30 Uhr im Ledigenheim (Bergmannstraße 35) statt.
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