Soziales Engagement würdigen
BA-Empfang zu Ehren aller ehrenamtlichen Helfer
Um das soziale Engagement im Stadtbezirk explizit zu würdigen, organisierte der Bezirksausschuss (BA) 8 einen Empfang für alle ehrenamtlichen Helfer von der Schwanthalerhöhe in der Augustiner Bräustube. 165 Gäste fanden sich am 21. November in der Landsberger Straße ein, zum gemütlichen Beisammensein bei einer zünftigen, bairischen Brotzeit.
Als pars pro toto besonders geehrt wurden die Mitarbeiter der „Münchner Tafel im Westend", die sich „Manna" nennt. Nomen est omen! Denn die ehrenamtlich Tätigen verteilen allwöchentlich gespendete Lebensmittel an Bedürftige, die so manchem durchaus wie vom Himmel geschickte Speisen erscheinen.
„Jeden Donnerstag um 11.30 Uhr treffen wir uns im Innenhof der Kirche St. Benedikt in der Schrenkstraße", erzählte Hans Aunkofer. Seit dem Start von Manna ist er bereits dabei, seit 13 Jahren steht er an der Lebensmittel-Ausgabe, und trotzt der Hitze wie der Kälte. Die Idee habe ihm sofort zugesagt, erinnert sich der Rentner, als damals die Gründerin und Leiterin des Projekts, Christine Gimpel von der Caritas, in der Kirchengemeinde um freiwillige Helfer warb. Inzwischen zählt er zu den Langjährigsten unter den Ehrenamtlern. Auf die Frage, wie seine Arbeit denn aussieht, beschrieb Aunkofer: „Zunächst fegen wir den Hof, dann bauen wir die Tische und die Bänke auf. Denn bis der Lieferwagen der Münchner Tafel mit den Warenspenden aus Supermärkten und vor allem aus der Großmarkthalle kommt, muss alles bereit stehen."
„Manna" - Nahrung für Bedürftige
Salat und Karotten, Äpfel und Mandarinen, Joghurt und Würstchen, in Reih und Glied stehen die gestapelten Kisten mit den gespendeten Ceralien bereit, wenn um 13 Uhr die Pforten geöffnet werden. Menschen, die eine Berechtigungskarte vom Sozialamt besitzen, packen die Vorräte in große Tüten und Einkaufs-Trolleys auf Rädern. „Rund 170 sind es derzeit, die zu jenen zählen, deren Einkommen ganz am unteren Rand der Statistik angesiedelt ist; deren finanzielle Mittel nicht ausreichen, damit alle Mitglieder des Haushalts täglich satt werden", erzählte Sophie Zach, die seit elf Jahren das Manna-Team unterstützt. Besonders groß ist das Armutsrisiko bei Alleinerziehenden und deren Kindern, sowie bei Rentnern. Zu den Bedürftigen zählen zudem Migranten, Arbeitslose und durchaus auch ganz „normale" Familien.
Hilfe und Unterstützung in Notlagen
Haushalte mit mehreren Personen bekommen größere Rationen, Alleinlebende entsprechend weniger. „Die Herausforderung besteht darin, die verfügbaren Waren so zu verteilen, dass auch alle was abbekommen", erläutert Frau Zach: „Sind die Taschen gefüllt und bleiben noch Lebensmittel übrig, stellen sich viele durchaus für eine zweite Runde an. Mitunter bekommen auch jene noch etwas ab, deren Antrag auf eine Berechtigungskarte noch bearbeitet wird."
Wenn sich der Hof leert, gilt es, rasch aufzuräumen, die Tische wieder zu verstauen. Denn ab 15 Uhr ist der geschützte Kirchenhof als Spielfläche an eine Kindergrippe vermietet.
„Allerdings kümmern sich die Mitarbeiter von Manna nicht nur ums leibliche Wohl", erklärte Christine Gimpel: „Wir bitten Menschen in schwierigen Lebenssituationen auch zum Beratungsgespräch, vermitteln wichtige Kontakte und Hilfe in Notlagen." Allen Unterstützern und Spendern dankte Gimpel explizit und betonte: „Denn Ihre Hilfe macht es uns erst möglich, Bedürftigen beizustehen."
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