Ridlerstraße für Anwohner verbessern
Antrag gegen Durchgangsverkehr und für Radwege
Es war noch vor der Totalsperrung wegen der Großbaustelle: Thomas Hofstätter, stellvertretender Vorsitzender des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8), hat sich von sieben bis neun Uhr morgens an die Ridlerstraße gestellt und die Fahrzeuge gezählt. Auf 2.500 pro Stunde ist er gekommen, dabei hat er die Autos, die in die Tiefgaragen von TÜV und AXA abgebogen sind, noch nicht einmal mitgezählt. "Das ist zu 95 Prozent Durchgangsverkehr", erklärte er seinen BA-Kollegen. Ihn hätten Bürgerbeschwerden erreicht, dass man im Berufsverkehr gar nicht über die Straße komme, um an der Bushaltestelle Astallerstraße in den Metrobus 62 in Richtung Ostbahnhof zu steigen.
Kein Grünpfeil
Als erste Maßnahme, um den permanenten Verkehrsfluss zu unterbrechen, fordert der Bezirksausschuss den Wegfall des Grünpfeils von der Westendstraße in die Ridlerstraße – zunächst als sechsmonatige Versuchsphase. Um die Situation generell zu entspannen, fordert der BA von der Stadtverwaltung ein Konzept, wie der massive Durchgangsverkehr davon abgehalten werden kann, von der Autobahn A96 über die Westendstraße in den 8. Stadtbezirk zu fahren, um das überlastete Autobahnende zu meiden. Von einer Verbesserung von Abbiege- und Einmündungs-Fahrspuren und einer tageszeitabhängigen Optimierung der Ampelschaltungen verspricht sich der BA 8, dass "die Verkehrsströme der Einpendler aus dem Münchner Westen auf den dafür vorgesehenen Haupteinfallsstraßen gehalten werden können", heißt es in dem Antrag, den der Bezirksausschuss einstimmig verabschiedet hat.
Radweg beidseitig
Gleichzeitig fordern die Stadtteilpolitiker auf der Ridlerstraße zwischen Gollierstraße und Heimeranplatz auf beiden Seiten einen von der Fahrbahn abmarkierten Radweg. Auf der Südseite gebe es auf diesem Abschnitt keinen Radweg, "ängstliche" Radfahrer benutzten dann den Gehweg, auf dem wegen der anliegenden Büros viele Fußgänger unterwegs seien. Der auf der Nordseite auf dem Gehwegpflaster markierte Radweg sei "nicht mehr als solcher gewidmet, weil er die gesetzlichen Anforderungen nicht mehr erfüllt". Das können Radfahrer allerdings nicht wissen, deshalb seien sie auf diesem ebenfalls sehr schmalen und hochfrequentierten Gehsteig häufig viel zu schnell unterwegs. Ein auf der Fahrbahn abmarkierter Radweg solle zudem eine optische Verengung der Straße bewirken, denn außerhalb der Stoßzeiten seien Autos auf der schnurgeraden Ridlerstraße häufig viel zu schnell unterwegs.
Der Bezirksausschuss merkt an, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen die kostengünstigsten und anwohnerverträglichsten seien. Ansonsten müsse man über einen Radwegbau "unter Parkplatzverlust" und eine Fußgängerampel oder einen Zebrastreifen an der Einmündung Astallerstraße in Erwägung ziehen. Die geforderten Radwegmarkierungen dagegen könnten gleich zusammen mit den ohnehin notwendigen Markierungsarbeiten nach Ende der TÜV-Baustelle ausgeführt werden.
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