"Raum für Wohnen und Kultur"
Großes Richtfest an der Schießstättstraße
Im Vorbeigehen hat manch einer, der neugierig war, wohl schon durch die Bretterzäune an der Gollierstraße oder an der Parkstraße gespäht: Was wird wohl gebaut auf dem Grundstück an der Schießstättstraße 18 bis 22, das sich etwas versetzt und damit quasi im Hinterhof der direkt an der Straße liegenden Häuser befindet? „Ein Raum für Wohnen und Kultur im Münchner Westend auf über 3.450 Quadratmetern“, verkündete Ulf Millauer, Geschäftsführer der Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung (MGS), in der vergangenen Woche im Rahmen des feierlichen Richtfestes der neuen Anlage. 25 Mietwohnungen mit 40 Tiefgaragenstellplätzen und einer großzügigen Freifläche mit Kinderspielplätzen werden hier entstehen. Zudem wird auch die Stadtteilbibliothek Westend – derzeit noch an der Schrenkstraße angesiedelt – dort ein neues Zuhause finden und laut Aussage von Kulturreferent Hans-Georg Küppers im Oktober 2014 feierlich eröffnet.
Ein Ort zum Verweilen
Am neuen Standort wird die Stadtteilbibliothek mit einer Ausleihfläche von 520 Quadratmetern aufwarten: Das ist fast doppelt so viel wie bisher. Das Angebot wird mit 25.000 Medien, einem eigenen Kinderbereich und einem Lesegarten deutlich erweitert werden. Kostenloses WLAN und ein Rückgabeautomat, der 24 Stunden zugänglich ist, werden ebenfalls zur Ausstattung gehören. „Was ist das für ein glückliches München“, betonte Küppers bei seiner Ansprache zum Richtfest. „In vielen anderen Städten werden Bibliotheken geschlossen, hier in München können wir etwas ganz Neues eröffnen.“ Er sei sich sicher, dass die neue Stadtteilbibliothek mit ihren großzügigen Räumlichkeiten nicht nur ein Ort werde, an dem man gerne vorbeischaue, sondern an dem man auch gerne verweile. Auch das interkulturelle Angebot der Stadtteilbibliothek soll erweitert werden: So werden künftig noch vermehrt Literatur und Bilderbücher auch in englischer und türkischer Sprache zu finden sein.
Die neue Anlage sei wie ein Maßanzug, betonte Stadtbaurätin Elisabeth Merk: „Passgenau hineingeschneidert in das Westend.“ Noch vor kurzem prangte auf dem dicht bebauten Grundstück an der Schießstättstraße inmitten von Wohnbebauung eine große Stahl-Gewerbehalle mit 1.450 Quadratmetern. Bereits 2004 hatte die MGS als Sanierungstreuhänderin der Landeshauptstadt München das Grundstück erworben. „Nachdem ein Neuordnungskonzept für das Grundstück erarbeitet worden war, wurde mit den ehemaligen Firmen, die in der Gewerbehalle ansässig waren, nach neuen geeigneten Standorten gesucht“, berichtete Ulf Millauer. Dann wurde die Stahlhalle behutsam demontiert und an anderer Stelle in München wieder aufgebaut.
Spielplätze und Obstbäume
Die neue Wohnanlage an der Schießstättstraße 18 bis 22 wird aus drei zusammenhängenden Baukörpern bestehen, die sich an die benachbarte Grenzbebauung im Süden und Westen angliedern. In dem fünfgeschossigen Gebäude entstehen 25 einkommensorientiert geförderte Mietwohnungen auf rund 1.695 Quadratmetern Wohnfläche mit Loggien und Balkonen. Daneben wird es eine 1.450 Quadratmeter große Freifläche mit Kinderspielplätzen und Obstbäumen geben. Mit der Fertigstellung der Schlüsselgrundstücke an der Schießstättstraße sowie an der Landsberger Straße sei die über 30 Jahre währende Stadtteilsanierung im Westend so gut wie abgeschlossen, betonte Stadtbaurätin Merk. „Rund 850 Wohnungen wurden neu gebaut, über 600 Wohnungen modernisiert – das ist eine gute Menge.“
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