Pflanzen, gießen und jäten
Fleißige Mini-Grünpaten in der Guldeinstraße
Diverse Käfer, kleine Spinnen, Ameisen, einen Regenwurm und eine Raupe aus den umliegenden Grünstreifen haben die Kinder von Büschen geklopft, aus abgefallenen Blättern ausgesiebt. Stolz präsentieren sie ihre vitalen Funde in transparenten Plastikbechern. Mit Achtsamkeit haben sie die Tiere mit einem Schlauch angesogen und sie so vorübergehend gefangen, ohne sie zu verletzen. Darauf achteten die Kinder akribisch. Denn in Workshops hatten sie bereits gelernt, wie wichtig diese kleinen und meist wenig beachteten Erdenbewohner für das Gleichgewicht der Natur sind. In einer Hand voll fruchtbarer Erde leben mehr Organismen als Menschen auf der Erde! „Sie lockern und belüften die Erde und machen den Boden sauber", erklärt eine 7-Jährige: „Und sie sind Futter für die Vögel."
Doch noch viel eindrucksvoller sind die Kleinstlebewesen, wenn man sie unter dem Mikroskop betrachtet. Denn erst durch die Vergrößerung werden die Facettenaugen der Fliege deutlich sichtbar, ebenso der struppig behaarte Kopf einer Hummel, die sieben Beinpaare der Assel. Tiere, die die Kinder nicht kennen, suchen sie im bereitliegenden Lexikon. Anhand der großen Abbildungen lassen sich die meisten Funde identifizieren.
Hautnaher Kontakt mit der Natur
Die wenig attraktiven, mit Rasen bewachsenen Flächen vor der Grundschule in der Guldeinstraße verwandelten die 3. und 4. Klassen zusammen mit den Hort- und den Kindergartenbesuchern in einen abwechslungsreichen Garten. Unter der Regie von erfahrenen Mitarbeitern der Umweltorganisation Green City wurden große Beete angelegt, und anschließend mit diversen Setzlingen bepflanzt: Stachel-, Johannis- und Erdbeeren sollen im kommenden Jahr hier wachsen, ebenso Rosmarin, Thymian, Oregano Minze und Lavendel. Bunt sollen die Beete werden durch Margeriten, Lilien und Anemonen.
Verantwortlich sind die kleinen Gärtner dann selbst für die von ihnen gesetzten Pflanzen. Gießen und Unkraut jäten werden künftig also die Mini-Grünpaten.
„Ziel der Aktion ist, das Schulgelände dauerhaft aufzuwerten", erklärte Green-City-Mitarbeiterin Irene Nitsch: „Außerdem lernen die Kids dabei auf spielerische Weise die komplexen Zusammenhänge kennen – von Ökosystemen, Umweltschutz und der Bedeutung von Nachhaltigkeit." Durchs gemeinsame Gärtnern bekommen die Kleinen einen hautnahen Bezug zur Natur und stärken zudem ihre sozialen Kompetenzen. Müll achtlos auf die Fläche werfen oder durch die selbst angelegten Beete trampeln wird künftig wohl keines der Kids.
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