Mehr fürs Rad
Bezirksausschuss will Anträge sammeln
Im Westend will man mehr fürs Rad tun! Immer wieder treffen beim Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8) Anträge und Anfragen von Stadtteilbewohnern ein, die sich mit gleichem Inhalt ans Lokalparlament wenden. Auch sprach im Rahmen der jüngsten öffentlichen BA-Sitzung ein Bürger vor, der mehr Fahrradständer entlang der Ligsalzstraße fordert: „Man sollte alle 50 Meter Fahrradständer aufstellen“, meint der Anwohner. Auf der Tagesordnung der November-Sitzung stand außerdem das Thema „Ausweisung der Schwanthalerstraße im Abschnitt zwischen Schießstätt- und Ganghoferstraße“. Die Bürgeranträge will der BA nun nicht mehr einzeln behandeln, sondern stattdessen bündeln, um daraus ein Gesamtkonzept fürs Viertel zu stricken.
Abfuhr für Fahrradstraße
„Die Ausweisung einer Straße als Fahrradstraße erfolgt primär nach dem sogenannten Netzgedanken“, erklärt da Kreisverwaltungsreferat (KVR). Jüngst nahm die Behörde Stellung zum Bürgerantrag, worin die Ausweisung eines Teilabschnittes der Schwanthalerstraße als „Fahrradstraße“ gefordert wurde. Das wesentliche Entscheidungskriterium für eine Fahrradstraße sei laut KVR „die Bündelung des Radverkehrs, zum Beispiel durch bereits bestehende Beschilderung als Radverkehrsroute oder als wichtige Verbindungsfunktion für den Radverkehr.“ Kleinteilige Maßnahmen hingegen kämen nicht in Betracht. Laut Verkehrsentwicklungsplan stelle die Schwanthalerstraße im Abschnitt zwischen Schießstätt- und Ganghoferstraße keine Fahrradhaupt- oder Fahrradnebenroute dar, auch sei die Straße nicht Bestandteil des ausgeschilderten Radnetzes. Die parallel verlaufende Gollierstraße hingegen sei als Radhauptroute als Fahrradstraße gekennzeichnet und biete also eine Alternative, erklärt das KVR. Dieser Haltung schließt sich nun auch der BA 8 an und erteilt damit der Ausweisung einer neuen Fahrradstraße erst einmal eine Abfuhr. In gleicher Weise verfährt das Gremium mit dem Bürgerantrag nach mehr Fahrradabstellplätzen.
„Öffentlicher Raum für alle“
„Ich würde mir gern ein Lastenrad anschaffen, aber das geht nicht, weil ich es nicht abstellen kann“, beklagt ein Anwohner der Ligsalzstraße. Deutlich mehr Radlständer brauche es seiner Ansicht nach in der Ligsalzstraße. Nicht zuletzt, weil hier auch eine Moschee beheimatet ist, wodurch es zu mehr Publikums- und damit auch Radverkehr im Straßenabschnitt zwischen Kazmair- und Gollierstraße komme. Die Idee, alle 50 Meter Radlstellplätze zu schaffen, stößt im BA 8 aber auf Kritik. „Wir müssen alle miteinander klarkommen“, sagt Thomas Hofstätter (CSU). Die Bevorzugung eines Verkehrsmittels gegenüber anderen befürworte er nicht. Wilhelm Mundigl (SPD) verweist indes darauf, dass die Stellplatzsatzung auch für Fahrradständer gelte. Demnach müssen Hauseigentümer für Radlstellplätze auf eigenem Grund sorgen. „Für Lastenräder gibt es ohnehin keine Radständer“, betont Ulf Schröder (SPD). Jüngst erst seien an der Ecke Ligsalz-/ Schwanthalerstraße neue Stellplätze entstanden, ebenso sei das frühere „Parklet“ an der Schwanthaler-/ Parkstraße zum dauerhaften Radständer umgewandelt worden, bemerkt BA-Chefin Sibylle Stöhr (Die Grünen). „Der öffentliche Raum ist für alle da“, sagt Holger Henkel (SPD), diesen müsse man auch für alle zugänglich machen. In welcher Weise dies geschehen kann, müsse man in einem Gesamtkonzept fürs Viertel angehen, meint Henkel. „Außerhalb des Wahlkampfes“ solle man über die Bürgerwünsche entscheiden. Einstimmig beschloss der BA, die Anträge nach Fahrradstraßen und Fahrradständern nun zusammeln und in der nächsten Legislaturperiode anzugehen.
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