Kunst zum Mitmachen in St. Rupert
"Art of Rupert": Neue Aktionen in der Kirche
"Das ist eine richtige Marktlücke", sagt Andrea-Elisabeth Lutz, die beim Erzbischöflichen Ordinariat München die Abteilung Kulturmanagement leitet. Unter dem Titel "Art of Rupert" finden im Mai wieder drei interaktive Kunst-Aktionen in der Pfarrkirche St. Rupert am Gollierplatz statt. Es gebe viele Menschen, die nach einer neuen Form der Auseinandersetzung mit der Kirche suchen, meint Lutz, die sich die Frage gestellt hat: Wie könnte ein Vorabend-Gottesdienst aussehen, zu dem ich selbst wirklich gern hingehen würde? Eine Veranstaltung, die urbane, kunstaffine und auch nach Besinnung und nach Gott suchende Menschen anspricht?
"Wenn ich etwas zum Nachdenken habe, das mit meinem Leben zu tun hat, die Kunst dabei als Medium dient, ich selbst mitmachen kann und im Anschluss noch ein Glas Wein bekomme und nette Gespräche führen kann, dann ist das doch sehr schön. So ist das entstanden", erklärt Andrea-Elisabeth Lutz. Im Ergebnis hat sie zusammen mit der Kirchengemeinde und Künstlern aus dem Viertel (oder mit Bezug zum Viertel) drei Samstag-Abende im Mai konzipiert: Am 13. Mai lautet das Thema "Salz", am 20. Mai folgt "Gold" und am 27. Mai "Liebe". Beginn ist jeweils um 18.30 Uhr.
Im September soll die Reihe fortgesetzt werden. Und Stichwort Marktlücke: Auch weitere Münchner Pfarreien haben Interesse an dem interaktiven Konzept, das Lutz in anderen Kirchen dann mit anderen Künstlern und Inhalten umsetzt.
Salz
Den Auftakt in St. Rupert macht das Thema "Salz" am 13. Mai. Unter dem Titel "gsalzn" unternimmt Ruth Geiersberger eine interaktive Annäherung an den Heiligen Rupert: Handlungen mit Salz, Wort und Klang im Kirchenraum. Ruth Geiersberger ist als bekannte Münchner Performerin, Schauspielerin und Sprecherin mit ihren Arbeiten, die sie "Verrichtungen" nennt, oft auf Erkundungsreise im städtischen Außenraum unterwegs. Als heimliche Münchner Berühmtheit ist sie eine entscheidende Theaterfigur der Stadt und erhielt viele Preise für ihre Arbeit. In St. Rupert versucht sie der religiösen Symbolik in Salz nachzugehen, um sich zwischen den Polen "Ihr seid das Salz der Erde" und "Eine versalzene Suppe ist ungenießbar" zu bewegen. Musikalisch begleiten diesen Weg Andreas Götz an der Orgel und Kathrin Anna Stahl mit dem Dreigesang. Der Eintritt ist frei. Spenden zugunsten der Kirchenrenovierung sind willkommen.
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