Heiß diskutiert
SPD sucht Wege zu bezahlbarem Wohnraum
Das zeitgleich stattfindende Bayern-Spiel und bestes Biergartenwetter schreckten die fast 50 Teilnehmer nicht ab: Das Thema "Bezahlbarer Wohnraum in München" sorgte für einen vollen Veranstaltungsraum im Augustiner Bürgerheim. Wie und ob das wirklich so funktioniert, wollten die Gäste des SPD-Ortsvereins Schwanthalerhöh' ganz genau wissen, denn es kam zwischenzeitlich zu turbulent-bewegten Diskussionen.
Die SPD-Politik im Rathaus sei aber auf dem richtigen Weg, meinten die Politiker. Thomas Schimmel von der GIMA, dem Dachverband von 26 Münchner genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen, betonte, dass die Unterstützung des genossenschaftlichen Wohnungsbaus durch die Stadt vorbildlich sei. SPD-Stadträtin Heide Rieke ergänzte, dass der Münchner Weg der sozialgerechten Bodennutzung SOBON seit einiger Zeit in anderen Kommunen Nachahmer finde.
Begrenzter Einfluss
Aber die bei manchen Anwesenden kritische Stimmung hat gezeigt: Die Stadt hat nur begrenzten Einfluss auf das Marktgeschehen. Die geradezu irrwitzige Entwicklung der Immobilienpreise nach oben kann sie allein nicht stoppen, nur auf eigenen Grundstücken können entsprechende Auflagen an Investoren erlassen werden, einen Teil neu gebauter Wohnungen im geförderten Wohnungsbau zu errichten.
Ulrike Boesser, Stadträtin und Moderatorin der Veranstaltung: „Hier sind Bund und Land gefordert: unter anderem durch Einführung einer wirksamen Mietpreisbremse. Grundstücke und Wohnimmobilien in staatlichem Eigentum sollen nicht (mehr) zu Höchstpreisen verkauft werden, sondern zu besonderen Konditionen an Wohnungsgenossenschaften oder kommunale Wohnungsunternehmen. Die Ergebnisse der städtischen Wohnungspolitik, die die SPD maßgeblich vorangebracht hat, können sich sehen lassen. Wunder kann sie aber leider nicht bewirken – auch wenn mancher Bürger diese wohl erwartet.“
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