Europäische Union in der Realschule
Das gemeinsame Motto: „Green School – Green Life“
„We’ve got to learn to reduce, reuse, recycle!“ Den Drei-R-Song von Jack Johnson spielte die Schülerband der Marieluise-Fleißer-Realschule in der Schwanthalerstraße 87 zur Begrüßung ihrer Gäste. 70 Schüler aus Spanien, Rumänien, Frankreich, Griechenland, Italien und einer Partnerschule aus Düsseldorf fanden sich auf dem Schulhof ein, wippten im Takt zur Musik.
Sich intensiv mit nachhaltigem, Ressourcen-schonendem Lebensstil auseinandergesetzt haben sich die Gruppen aller teilnehmenden Schulen bereits in ihren Heimatländern. Und auch das 20-köpfige Team der heimischen Comenius-Arbeitsgemeinschaft hatte sich gefragt: Wie lässt sich die Menge an Müll reduzieren, wie kann man nicht mehr Gebrauchtes erneut verwenden und Rohstoffe wiederverwerten? Wie kann die Energiewende und die Welt in Zukunft aussehen?
Jute statt Plastik, Kontakt statt Xenophobie
Einige Antworten haben die 14- bis 18-Jährigen bei ihren wöchentlichen Arbeitssitzungen bereits gefunden: Mit Engagement und Sachverstand diskutieren sie über Müllvermeidung an der Schule und zuhause, kreieren selbst Postkarten aus recyeltem Papier und Taschen aus Jute, beschäftigen sich mit Formen erneuerbarer Energie.
Unterstützt und begleitet werden die Schüler bei ihren Aktivitäten von ihren Lehrerinnen Simone Pfeuffer und Annette Volkert. Sie waren es, die sich für die Teilnahme der Schule am Comenius-Projekt eingesetzt hatten, und nun auch die Aktivitäten koordinieren und die Internetplattform „TwinSpace“ betreuen. Denn die ermöglicht die stetige Kommunikation der Gruppen aller Länder.
Rohstoff-Wiederverwertung und Erdwärme
Alle sieben Teams treffen sich im Lauf von zwei Jahren in jedem der teilnehmenden Länder. Im Herbst des vergangenen Jahres hatten sich zunächst alle Lehrer im spanischen Yekla (Nahe Alicante) getroffen, um das Konzept und das weitere Vorgehen zu planen. Bereits im Januar 2013 konnte das erste Meeting der sieben Schülergruppen in Athen stattfinden. Bei jedem der Treffen präsentieren die Kids die Ergebnisse ihrer bisherigen Arbeit – selbstverständlich in englischer Sprache.
Und auch ein Ortstermin steht bei jedem Besuch an, bei dem es um die praktische Umsetzung des Mottos „Green School – Green Life“ geht. In Griechenland hatten sie damals eine Firma für Autorecycling besucht. Diesmal führen die Schüler ihre Gäste zur Geothermie-Anlage nach Riem, um dort die Methode der hydrothermalen Gewinnung von Erdenergie vorzustellen.
Comenius-Programm unterstützt den Austausch
Das Comenius-Programm der Europäischen Union fördert die Zusammenarbeit von Schulen innerhalb der Europäischen Union, aber auch die Mobilität von Schülern und Lehrern. Seit 2007 ist es Teil des EU-Programms für lebenslanges Lernen, das Partnerschaftsaktionen zwischen Schulen in verschiedenen Mitgliedsstaaten finanziell fördert.
Die Teilnahme bringt den Kids allerdings nicht nur Spaß und die Möglichkeit zu subventionierten Auslandsreisen. Darüber hinaus sorgen die Kontakte mit Gleichaltrigen aus unterschiedlichen Nationen auch für wichtige Erfahrungen, nehmen die Scheu vor Fremden. Und auch den Leistungen im Fremdsprachenunterricht kommt das Projekt zugute. Denn die Motivation fürs Vokabeln-Pauken und Grammatik-Üben dürfte durch den stetigen schriftlichen und mündlichen Austausch mit den Gruppen in Europa spürbar zunehmen.
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