Eine halbe Minute Feuerwerk
Fürs Feiern bleibt in der Feuerwache 3 keine Zeit
Mit 48 Feuerwehrleuten, also vier Mann mehr als an normalen Tagen, harrt das Team der Feuerwache 3 im Westend der Dinge, welche die diesjährige Silvesternacht so mit sich bringt. Am Standort in der Heimeranstraße ist aber nicht nur die Feuerwache 3, sondern zugleich auch die Leitstelle angesiedelt, die die gesamte Koordination aller Münchner Anrufe und Einsätze abgewickelt. „Es handelt sich also quasi um so etwas wie das Hirn der Feuerwehr“, erklärt Klaus Heimlich, Brandoberinspektor und Wachabteilungsführer auf der Feuerwache 3. „Natürlich gibt es zu Silvester ein höheres Aufkommen an Einsätzen als an anderen Tagen und deshalb sind wir auch mit mehr Leuten anwesend.“ Zum Jahreswechsel 2010/2011 seien zum Beispiel rund 300 Alarme eingegangen.
„Bisserl mehr Brandeinsätze“
Da bleibt natürlich keine Zeit, um den Silvesterabend besonders feierlich begehen zu können: „Um Mitternacht treffen wir uns meist gemeinsam unten im Geräteraum und schauen von da aus noch kurz dem Feuerwerk zu. Das dauert eine halbe oder höchstens eine ganze Minute, dann müssen wir schon zu den nächsten Einsätzen los“, so Heimlich. In der Art der Einsätze zeige sich dabei kein großer Unterschied im Vergleich zum Rest des Jahres: „Es gibt natürlich ein bisserl mehr Brandeinsätze, aber auch nicht signifikant mehr.“ Wie an jedem anderen Tag im Jahr müsse man natürlich auch an Silvester mit 110-prozentiger Aufmerksamkeit zu den Einsätzen fahren.
„Nur Profi-Kracher“
Den Münchnern empfiehlt er, vor der Silvesternacht ihren Balkon freizuräumen. Insbesondere leicht entzündliche Dinge, die durch einen herabfallenden Raketenrest oder versehentlich auf dem Balkon gelandeten Böllern angezündet werden könnten, sollten entfernt werden. Dies gelte insbesondere dann, wenn man in der Silvesternacht selbst nicht zu Hause sei. Zudem weist Heimlich dringend darauf hin, dass die Münchner möglichst nur Profi-Kracher benutzen sollen, die vom Bundesamt für Materialforschung und -prüfung zugelassen sind. „Und bitte die Raketen und Böller nur nach Gebrauchsanweisung verwenden“, so der Brandoberinspektor.
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