Drei grüne Oasen
Aufbau der Parklets beginnt - Mitmachen erwünscht
Die Bürger durften mitreden und ihre Wünsche zu Standorten und Gestaltung äußern. Nachdem der Stadtrat die Mittel für das Pilotprojekt "Parklets im Westend" bereitgestellt hat, wird es jetzt konkret: Acht Parkplätze werden für die kommenden Wochen ersetzt durch Platz für Menschen, für Pflanzen und für mehr Aufenthaltsqualität. Der ursprünglich geplante einzige Standort sorgte für Aufregung: Aufenthaltsqualität ausgerechnet vor dem "Schwarzen Dackel" und dem "King Butt"? Die lärmgeplagten Anwohner machten auf einem Bürgerbeteiligungs-Workshop zahlreiche alternative Standort-Vorschläge.
Das Baureferat hat darauf hin in Absprache mit dem Planungsreferat die folgende dreiteilige Lösung präsentiert: Um die Problematik im Bereich des „Schwarzen Dackels“ nicht zu verschärfen, sollen statt ursprünglich acht Parkplätze nur noch vier Parkplätze an der Kreuzung Schwanthalerstraße, Ecke Parkstraße umgestaltet werden. Diese sollen nur mit Pflanzen und Fahrradbügeln ausgestattet werden. Es sollen keine zusätzlichen Aufenthaltsflächen geschaffen werden, so dass der Lärmpegel durch die Parklets nicht zusätzlich erhöht wird. Zwei Parkplätze im Bereich der Tulbeckstraße 19, vor der Elterninitiative Lummerland, werden zu einem großen Parklet mit Sitzmöbeln, Spielmöglichkeiten und Pflanzen gestaltet. Zwei weitere Parkplätze im Bereich der Parkstraße 18, vor dem Büro des Netzwerk Klimaherbst e.V., sollen mit Pflanzen und Sitzmöbeln umgestaltet werden.
Weiterhin skeptisch
Bei der Präsentation dieser Pläne blieben die Anwohner der Parkstraße, Ecke Schwanthalerstraße, immer noch skeptisch. "Sie fanden nicht gut, dass man bei der Fülle an anderen Vorschlägen überhaupt an diesem Standort festhält", berichtet Silvia Gonzalez vom Green City e.V., den die Stadt mit der praktischen Umsetzung der Sommerflächen beauftragt hat. Das Baureferat halte den Standort jedoch nach wie vor für sinnvoll, weil die Gehwege wenig Platz bieten und Fahrradstellplätze sicher eine positive Wirkung hätten. "Unsere Entwürfe sehen hier nur Begrünung und Fahrradparkplätze vor, keine Sitzgelegenheiten", versichert sie. "Wir achten auch bei den Pflanztrögen darauf, dass sie keine Sitzmöglicheiten bieten."
"Vielleicht hilft es sogar"
Die Parklets seien nach dem Baukastenprinzip konstruiert, "das heißt, einzelne Teile sind sehr schnell austauschbar", erklärt Silvia Gonzalez. Nachdem an der Ecke Schwanthalerstraße/Parkstraße auch oft Flaschen herumliegen, habe Green City auf dem Parklet auch ein Flaschen-Abstellregal eingeplant. "Vielleicht hilft das sogar, dass es an dieser Ecke aufgeräumter ist", meint sie. Der Skepsis der Anwohner auch gegenüber dieser Idee hält sie entgegen, dass man so ein Regal auch ganz schnell wieder verschwinden lassen könne. "Das Ganze ist ja ein Versuch, und auch die Stadt betont, dass man die Parklets zur Not schnell wieder abbauen kann, wenn sie sich nicht bewähren."
Hilfe beim Aufbau
Jetzt baut Green City jedoch die Parklets zunächst einmal auf und die Hilfe der Anwohner ist ausdrücklich erwünscht, genauso wie weitere Gießpatenschaften für die Pflanzen. Bereits am Montag, den 8. Juli, geht es los in einer offenen Werkstatt in der Parkstraße 18. Die ganze Woche lang wird täglich von acht bis 20 Uhr gewerkelt: "Löcher bohren, Kisten bauen, Tröge bepflanzen – wir können jede helfende Hand gebrauchen!", appelliert Green City an die Anwohner. Jeder könne spontan vorbei kommen und gerne auch Werkzeug mitbringen, vor allem Bohrer und Akkuschrauber.
Am 12. Juli ist dann offizielle Eröffnung um 16 Uhr in der Tulbeckstraße 19, anschließend lädt Green City in der Tulbeckstraße und in der Parkstraße zu Getränken und Snacks. Bis Mitte September können die Anwohner dann den Sommer draußen genießen.
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