"Der marktgerechte Patient"
Gesundheitsladen zeigt Film über fatale Folgen der Fallpauschalen
Der Gesundheitsladen München in der Astallerstraße 14 zeigt den Film "Der marktgerechte Patient" am Mittwoch, 17. Juli. Beginn ist um 19 Uhr. Der Film ist ein Plädoyer für eine ausdrücklich am Patienten orientierte soziale Gesundheitsversorgung.
Seit 2003 wird in deutschen Krankenhäusern nach so genannten Fallpauschalen abgerechnet. Jede diagnostizierbare Krankheit hat einen fixen Preis. Wer mit möglichst geringen Kosten den Patienten schnell abfertigt, macht Gewinn. "Die Einführung der Fallpauschalen war der entscheidende Schritt zur Kommerzialisierung der Krankenhäuser, die bis dahin vom Gedanken der Empathie und Fürsorge getragen wurden. Wirtschaftsberater durchforsten seitdem jede Abteilung und prüfen, ob Vorgänge nicht mit noch weniger Personal bewältigt werden können. Die Frage ist nicht mehr: Was braucht der Patient? Sondern: Was bringt er uns?", erklären die Filmemacher Leslie Franke und Herdolor Lorenz, die die Ursachen und die fatalen Folgen der Fallpauschalen aufdecken: "Viele Ärztinnen und Pfleger können in diesem System nicht mehr arbeiten, ohne selbst krank zu werden." Im Film kommen Mediziner, Pflegepersonal und Patienten zu Wort genauso wie Krankenhausmanager und Gesundheitsaktivisten. Der Eintritt ist frei.
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