Das Phänomen
Installation von Brigitte C. Reichl
Eine Installation in der katholischen Pfarrkirche St. Benedikt (Schrenkstraße 2a) zeigt Brigitte C. Reichl im Rahmen von Open Westend. Der Titel: "Das Phänomen". Die Künstlerin erklärt: "Die bunte ,Welle' oder ,Schlange', die sich quer durchs Kirchenschiff windet, besteht ausschließlich aus gebrauchten Plastiktüten von Supermärkten und Läden. Die Tüten stammen von Freunden und Kollegen, sowie von mir selbst. Eigentlich sieht es doch sehr bunt und hübsch aus... Dies soll kein belehrendes oder fingerzeigendes Werk sein, aber ich möchte hier trotzdem ein paar Informationen und Gedanken weitergeben, die bei der Herstellung dieser Arbeit – übrigens nicht von Kinderhand, aber von Künstlerhand tage-, wochen-, monatelang geknüpft – miteingeflossen sind: Die Meeresschutzorganisation Oceana nimmt an, dass weltweit stündlich 675 Tonnen Müll direkt ins Meer geworfen werden, wovon die Hälfte aus Plastik besteht. Aber nicht nur die direkte Verwendung der Ozeane als Müllabladeplatz ist ein Problem. Jeglicher Plastikmüll kann auf seinem langen Lebensweg irgendwann im Meer enden. In Europa werden pro Jahr 100 Milliarden Plastiktüten benutzt, das macht 190.000 Stück pro Minute. 260 verschiedene Tierarten wurden bisher in Plastik verheddert aufgefunden. 94 Prozent der in der Nordsee aufgefundenen Vögel hatten Plastik im Magen. Ob der Verzehr von Fisch, in dessen Magen ebenfalls Plastik vorgefunden wurde, für Menschen gesundheitsgefährend ist, wird zur Zeit noch untersucht."
Bei der Vernissage am Freitag, 11. März, um 18.30 Uhr spricht Pater Gino Levorato einführende Worte.
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