Zukunft stiften und Stifter vernetzen!
Die Dr. Rudolf und Christa Castringius Kinder- und Jugendstiftung fördert über 120 Projekte für junge Münchner und Münchnerinnen
Stiftungen, die sich für Kinder und Jugendliche einsetzen, gibt es viele in und um München. Die Dr. Rudolf und Christa Castringius Kinder- und Jugendstiftung gehört unter ihnen zu den aktivsten. Mehr als 120 Projektförderungen und zahlreiche Einzelförderungen gehen auf das Konto der Stiftung und kommen jungen Menschen in allen Stadtteilen zugute.
Doch beim Fördern von Kindern belässt es die Stiftung nicht. „Wir wollen die Menschen, die sich für Kinder und Jugendliche in München einsetzen, stärker zusammenbringen“, erklärt Stifterin Christa Castringius. „Denn gemeinsam lässt sich viel mehr erreichen.“ Um diese Vereine, Hilfseinrichtungen, Stiftungen und Unternehmen zu vernetzen, Kräfte zu bündeln, Ideen zu entwickeln und Projekte gemeinsam zu stemmen, veranstaltete die Castringius Stiftung gemeinsam mit dem Sozialreferat und der Stiftung "Stifter für Stifter" im November 2012 den Kongress „Kinder.Stiften.Zukunft.“
Stichwort: Nachhaltigkeit
„Die Idee einer eigenen Stiftung bewegte meinen Mann und mich schon seit geraumer Zeit", erinnerte sich Christa Castringius an die Anfänge der Stiftung. "Wir hatten beide den Wunsch, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Unsere eigenen Kinder sind gesund und gut versorgt, insofern kamen wir sehr schnell auf das Stiften. Es gab bereits einen konkreten Anwaltstermin, als mein Mann leider 2007 tödlich verunglückte. Von da an lag es an mir alleine, die Idee der Stiftung umzusetzen.“ So rief Christa Castringius die Stiftung vor vier Jahren ins Leben.
Getreu dem Stiftungsmotto „Wir helfen dort, wo andere nicht mehr helfen können oder wollen" versteht sich die Stiftung als „Lobby für junge Münchner ohne eigene Lobby". „Wir fördern sie in drei Schwerpunktgebieten“, erklärt Christa Castringius, „in der Bildungsförderung, in sozialer Not und in der musikalischen Förderung.“ Das könne von der Hausaufgabenhilfe, dem Schülerfrühstück, der Nachmittagsbetreuung, der finanziellen Unterstützung von Schulchören oder Musikunterricht bis zu Stipendien von mittellosen Musikstudenten reichen. „Eines haben aber alle unsere Projekte gemeinsam“, betont sie. „Sie zeichnen sich durch eine grundlegende Nachhaltigkeit aus.“
Musik als emotionale Stütze
Schließlich solle das Stiftungsgeld nicht als Tropfen auf dem heißen Stein verdampfen, sondern Wirkung zeigen und den Kindern und Jugendlichen den Weg ins Leben erleichtern. „Deshalb schauen wir uns bei der Vergabe unserer Gelder oder bei der Suche nach geeigneten Partnern immer die Erwachsenen hinter den Projekten an“, betont Christa Castringius. „Es sollten verlässliche, starke Menschen sein, auf die die Kinder bauen können. Nur so kommen die Projektideen auch zum Tragen.“
Im besonderen Stiftungsfokus steht die Musikförderung. Christa Castringius selbst spielt seit frühester Jugend Geige: „Die Musik ist ein sehr guter Weg, um Kinder zu selbstbewussten Menschen zu erziehen. Durch das Spielen von Instrumenten oder den Chorgesang entwickelt sich ihre Gefühlswelt, gleichzeitig lernen sie, sich auf andere einzustellen.“ Ginge es nach ihr, sollten alle Kinder in den Genuss solcher emotionalen Stütze kommen. „Die Taschenphilharmonie ist eine Möglichkeit auch für die ganz Kleinen, Instrumente spielerisch kennenzulernen, mit den Musikern zu sprechen und übers Hören vielleicht selbst auf den Geschmack zu kommen“, ergänzt Christa Castringius.
Neu: Kostenlose Expertensprechstunde
Auch in Zukunft wird die Stiftung weiter auf die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern und anderen Stiftern bauen. „Wir sind ständig im Gespräch mit anderen Initiativen und Einrichtungen. Das ist für uns als Förderstiftung wichtig, da wir momentan keine eigenen Projekte entwickeln, sondern aktiv nach geeigneten Betätigungsmöglichkeiten für unsere Stiftung suchen.“
Die aktuellen „Lieblingsprojekte“ sind die mobile Hausaufgabenhilfe Hafis e.V., die Schüler mit Lernschwierigkeiten betreut und ihren Schulerfolg maßgeblich steigert, sowie die Taschenphilharmonie. „Wir freuen uns, dass die kleine Philharmonie beim Münchner Stiftungsfrühling mit zwei Konzerten vertreten sein wird.“
Am 19. März spielt die Taschenphilharmonie um 10 Uhr und um 11.30 Uhr im Hubert-Burda-Saal der israelitischen Kultusgemeinde, St.-Jakobs-Platz 18 Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Und natürlich gibt es auch in diesem Jahr wieder einen Kinder.Stiften.Zukunft.-Kongress. „Der nächste Kongress findet am 17. Oktober 2013 im HVB-Forum München statt, aber schon im April bieten wir eine Experten-Sprechstunde an, die Vereine und Hilfsprojekte kostenfrei nutzen können“, erklärt Christa Castringius. Das Netzwerkwerk werde also auch in Zukunft weiter wachsen. „Damit bleibt unser Stiftungsengagement lebendig.“
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