Sie stehen auf Neuried
Bürger erarbeiten Pläne zur Ortsmittengestaltung
Wie kann die Ortsmitte von Neuried schöner gestaltet werden? Darum ging es an einem Kreativtag, zu dem die Gemeindeverwaltung interessierte Bürger eingeladen hatte. Gut 50 Neurieder kamen zum Highlight des Dialogprozesses und arbeiteten in Gruppen unter dem Motto "Wir steh'n auf Neuried" ihre Pläne aus.
Zuvor wurden die Besucher nochmal auf den momentanen Stand der Dinge gebracht. Die Ergebnisse aus den vorhergehenden Veranstaltungen wurden zusammengefasst vorgestellt. In diesen Veranstaltungen hatte sich bereits herauskristallisiert, dass die Ortsmitte, die von der Staatsstraße zerschnitten wird, der größte Brennpunkt einer Neugestaltung ist. Mögliche Lösungen konnte der Verkehrsplaner Till Burkhardt vom Büro Lang und Burkhardt aufzeigen. Demnach könnte es wegen der an der Staatsstraße im Kreuzungsbereich liegenden Grundschule nach einer neuen straßenverkehrsrechtlichen Maßnahme zum Lärmschutz möglich sein, die Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer zu beschränken.
Vorgaben schließen Utopien aus
Auch die Entwürfe aus den Planungen von 2009 und aus den 1980er Jahren wurden von 1. Bürgermeister Harald Zipfel vorgestellt. Unmut entstand allerdings bei der Vorgabe, dass die von der Firma Dynamis erstellte immobilienwirtschaftliche Untersuchung für das Gelände nördlich der Planegger Straße nicht mit betrachtet
werden soll. Der Bürgermeister warb daher dafür, unabhängig von Kosten und anderen Vorbedingungen auch gewünschte Nutzungen auf diesem Areal vorzuschlagen.
In den anschließenden Gruppenarbeiten konzentrierten sich die Bürger auf die Möglichkeiten einer besseren Unterführung und Gestaltung der Gautinger Straße. Dabei wurde auch der nördliche Bereich in die Vorstellungen mit einbezogen. Per Losverfahren wurden vier Gruppen eingeteilt, denen jeweils ein Mediator des mit dem Dialogprozess betrauten Büros Identität und Image zur Seite stand.
Mehr Grünflächen
Große Flurkarten waren in den Räumen ausgelegt, auf denen Zeichner der Uni Weihenstephan die Ideen sofort fachgerecht einzeichneten und manchen Vorschlag hinsichtlich der Machbarkeit modifizierten. Nach der intensiven Arbeit stellten die Gruppensprecher ihre Planungen vor. Bis auf eine Gruppe sprachen sich alle für eine Unterführung aus, die statt Treppen eine breite Rampe für Radfahrer, Kinderwägen und Rollstühle hat. Dafür nähme man auch in Kauf, dass der Wochenmarkt nicht mehr auf dem Marktplatz stattfindet, sondern lieber zweimal die Woche auf dem nördlichen Areal. Kritisch wurde das Markthallenkonzept gesehen. Insgesamt hatten jedoch alle Planungen eines gemeinsam: Es sollen viel mehr begrünte Flächen zum Aufenthalt auf der Gautinger Straße entstehen.
Der nächste Schritt ist nun, die Pläne auf ihre technische und finanzielle Machbarkeit durch die Planer prüfen zu lassen und zu überarbeiten. In einer Architektenwerkstatt werden die Arbeiten mit den Gruppensprechern, Vertretern des Gemeinderats und der Verwaltung zusammengeführt und bei der nächsten öffentlichen Veranstaltung, dem Bürgerforum, am Donnerstag, 9. Juni, vorgestellt.
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