Schule der Herzen
Musical "Geschöpf der Nacht" in der Grundschule Martinsried
Die Martinsrieder Grundschule hat viele Eigenschaften: Sie ist mit 20 Jahren die jüngste Grundschule im Würmtal und gehört mit 206 Kinder zu den kleinen Schulen. Die 206 Kinder kommen dazu noch aus 32 Nationen, womit die Martinsrieder Schule obendrein die internationalste der Schulen ist. Bedingt durch den nahen Uni-Campus und das angeschlossene Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie besuchen seit jeher viele Kinder der internationalen Fachleute und temporären Gäste des Campus die Schule. Mit Zuzug vieler Flüchtlinge 2015 war die Schule bereits gut vorbereitet für eine Übergangsklasse, in der Flüchtlingskinder vor allem Deutsch lernten.
Die beeindruckende „Vielstaatlichkeit“ drückt die Familie der „Schule der Herzen“ in der gemeinsamen Leitidee „Miteinander leben lernen“ aus. Auch das Jahresprojekt des laufenden Schuljahres ordnet sich diesem unter. „In diesem Jahr richten wir unseren Fokus auf Integration statt Isolation“, erklärte Rektorin Margit Baran-Lander. „Dazu haben wir übers Schuljahr verteilt insgesamt drei große Projekte veranstaltet: unser Frühlingssingen, unseren internationalen Buchladen und nun unser Musical „Geschöpf der Nacht“, an dem wiederum alle Kinder unserer Schule teilnehmen.“
„Miteinander leben lernen“
Mit den Projekten soll gezeigt werden, dass niemand isoliert ist, dass jeder wichtig für das gemeinsame Miteinander ist und dass alle wertvoll sind, auch wenn oder gerade weil jeder verschieden ist. „Deswegen hat auch jedes unserer 206 Kinder eine Rolle im Musical“, so Baran-Lander, „nur gemeinsam klingt es gut. Nur wenn alle mitmachen, wird das Musical ein Erfolg.“
Das Stück zeigt die Verschiedenheit der Geschöpfe auf einer Wiese und die Vorurteile, die anfangs bestehen. „Das ist manchmal schwierig zu akzeptieren. Aber noch schwieriger ist es zu sagen: Schwamm drüber, wir sind trotzdem Freunde“, erklärte sie weiter. „Das Musical hält insofern auch für die Erwachsenen manche Aha-Effekte und Lehren bereit.“
Davon konnten sich die vielen Zuschauer überzeugen, unter ihnen viele Ehrengäste, wie die ehemalige Rektorin der Schule, Petra Krieger, und Musikschulleiter Thomas Schaffert sowie ehemalige Lehrer, Eltern, Verwandte und Vertreter der Gemeinde. Das Publikum ließ sich mitreißend von der flotten Musik, dem großartigen Spielen und Singen der Kinder und dem Finale. Und dessen eingedenk, dass sämtliche Kinder mitsangen, lässt sich der Schule mit Sicherheit eine weitere Eigenschaft zuordnen: nämlich eine der musikalischsten zu sein.
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