Neues Heizwerk für die Barmherzigen Schwestern
Auf dem Areal des Waldsanatoriums - kommunale Gebäude können mitversorgt werden
Der Winter kann kommen – zumindest auf dem weiträumigen Areal des Waldsanatoriums. Denn hier haben die Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul eine neue Heizzentrale offiziell in Betrieb genommen. So kann über ein Nahwärmenetz nicht nur das ordenseigene Alten- und Pflegeheim samt Mitarbeiterwohnungen versorgt werden, sondern auch die benachbarten kommunalen Gebäude (Feuerwehrhaus und Bauhof) sowie der BRK-Kindergarten. Die Heizzentrale weist beachtliche Dimensionen auf: Allein das Technikgebäude ist so groß wie ein Einfamilienhaus. Hinzu kommt ein scheunenartiges Hackschnitzellager.
Die bisherige Wärmeerzeugung aus Heizöl konnte fast komplett durch regenerative Energiegewinnung aus Holzhackschnitzeln und Biomethan ersetzt werden. Lediglich für ganz kalte Tage bleibt eine Ölheizung in Betrieb, um die Spitzenlast abdecken zu können. Insgesamt versprechen sich die Barmherzigen Schwestern eine Heizöleinsparung von jährlich durchschnittlich 207.000 Litern (92 Prozent des bisherigen Verbrauchs). Damit könnte die Emission von Kohlendioxid um über 500 Tonnen jährlich verringert werden.
Kombination aus drei Heizungen
Die thermische Grundlast deckt auf dem Areal nun ein Blockheizkraftwerk (BHKW). Es ist für eine Leistung von 290 Kilowatt ausgelegt und kann zusätzlich bis zu 250 Kilowatt elektrische Energie ins Stromnetz einspeisen. Das BHKW erzeugt Wärme und Strom aus Biomethan. Für die Mittellast (bis zu 700 Kilowatt thermisch) wird eine Hackschnitzelheizung angefahren. Für die Spitzenlast (bis zu 960 Kilowatt) für die kältesten Tage des Jahres steht weiterhin eine Ölheizung zur Verfügung. Diese Kombination aus drei Heizungen wurde als die wirtschaftlichste ermittelt.
Generaloberin Schwester M. Theodolinde Mehltretter sagte bei der Inbetriebnahme, dass mit der umfangreichen Baumaßnahme eine ökologisch zukunftsweisende Wärmeerzeugung realisiert worden sei, die auch wirtschaftlichen Kriterien entspreche. Auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen – Holzhackschnitzel und Biomethan – sei eine klimaneutrale Heizung geplant und auch gebaut worden.
Kraillings 2. Bürgermeister Peter Weigert beglückwünschte die Barmherzigen Schwestern im Namen der Gemeinde für die Inbetriebnahme und bedankte sich für die stets gute Zusammenarbeit zwischen Kommune und Kongregation. Abschließend erbat Pater Robert Lachenschmid, Spiritual der Barmherzigen Schwestern, den Segen Gottes für das Bauwerk, die technischen Anlagen und die hier beschäftigten Mitarbeiter und weihte die Heizzentrale ein.
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