Netzwerk fürs Gesundwerden
Start im Mai: Ehrenamtlicher Betreuungs-Service für Kinder bis zehn Jahre sucht Helfer
Berufstätige kennen das Dilemma: Das Kind ist krank, die gesetzlich garantierten Betreuungstage sind aufgebraucht und die Arbeit kann nicht warten. Wohin also mit dem kranken Kind, wenn die Oma woanders wohnt und das Kind nicht allein bleiben kann? Für diese Fälle möchte Cornelia Herrmann ab 1. Mai einen Würmtal weiten Betreuungsservice anbieten. „Gesundwerden zu Hause – dafür möchten wir die Möglichkeit geben. Kinder werden einfach in gewohnter Umgebung am schnellsten gesund“, erklärt Hermann. Im nahen München gebe es solch einen Dienst bereits seit zwei Jahrzehnten, und er laufe mit großem Erfolg.
„Für den Landkreis reichen aber deren Kapazitäten nicht. Doch auch hier gibt es viele Eltern, die einen solchen Service dringend bräuchten.“ Das habe eine Umfrage bei lokalen Betreuungseinrichtungen ergeben. „Und dafür gründen wir gerade unser Netzwerk“, erklärt die pensionierte Lehrerin. Die Idee für das Netzwerk fand sie bei der Suche nach einem passenden Ehrenamt. Auf der Ehrenamt-Messe vor einem Jahr stieß sie auf diesen Familienservice, war begeistert und fand aber keine derartige Form im Würmtal.
Wer hilft mit?
Seither bastelt Hermann in Kooperation mit der Würmtal-Insel und der Gautinger Insel an diesem Netzwerk. Auch ein Träger hat sich bereits gefunden: die Stockdorfer Eltern-Kind-Initiative e.V. möchte dem neuen Netzwerk ebenfalls fachlich und organisatorisch zur Seite stehen. „Wir wollen an Werktagen von 8 bis 13 Uhr telefonisch erreichbar sein“, erklärt sie. „Da können die Eltern ihre Betreuungswünsche anmelden. Unsere Helfer kommen daraufhin für mindestens drei bis maximal acht Stunden in die Familien.“
Betreut werden sollen Kinder im Alter von null bis zehn Jahren. „Für ältere Kinder gibt es andere Möglichkeiten der Betreuung. Die bleiben auch mal eine Zeit allein“, weiß Cornelia Hermann. „Die Ehrenamtlichen legen schon vorher fest, wann sie tätig werden wollen und wie sie für uns zur Verfügung stehen.“ Auch eine Aufwandsentschädigung plus Fahrtkosten solle gezahlt werden.
Am 1. Mai will das Netzwerk an den Start gehen. Bisher bestehe bereits ein kleines Team. „Aber wir würden uns über mehr Freiwillige freuen“, wirbt Hermann. „Die Ehrenamtlichen brauchen natürlich Lust an der Sache und ein wenig freie Zeit. Das erforderliche polizeiliche Führungszeugnis vermitteln die Rathäuser. Außerdem soll jeder Teilnehmer einen Erste-Hilfe-Kurs für Kinder absolviert haben.“ Interessenten können sich bei der Würmtal-Insel unter der Telefonnummer (089) 89329740 oder der Gautinger Insel unter der Telefonnummer (089) 45208677 melden und weitere Informationen erfragen.
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