Kunst und Kirche
Pfarrer Johannes von Bonhorst setzt auf künstlerische Akzente
Seit dem Herbst des vergangenen Jahres ist Johannes von Bonhorst Pfarrer im neu gegründeten Pfarrverband Würmtal. „Dazu gehören Krailling mit St. Margareten, Planegg mit St. Elisabeth, die Dorfkirche in Martinsried, Steinkirchen sowie die Pfarrei St. Vitus in Stockdorf“, erklärt er. Die Kooperation zwischen den Pfarrgemeinden habe sich schon etliche Jahre bewährt, im Herbst aber sei der Pfarrverband offiziell gegründet worden. „Das bringt viele Chancen mit sich. Aber natürlich fällt niemanden die Wandlung ganz leicht."
Als gebürtiger Pasinger und ehemaliger Seelsorger in Gauting kennt der 52-Jährge die örtlichen Gegebenheiten und kann sich gut in die verschiedenen Gemeinden einfühlen. Hier im Würmtal fühle er sich zu Hause, versichert er. Auch sein recht unkonventioneller Stil sei hier schon bekannt: Er fährt gern Motorrad und gönnt sich ab und zu eine Zigarre. Nun möchte er Kunst und Kirche verbinden. In St. Elisabeth stellte er zur Fastenzeit und über Ostern das Triptychon „Jesus am Kreuz“ des Gautinger Malers Karl Köhler (1993) aus. „Das Gemälde ist aus meiner Gautinger Zeit mitgewandert. Hier in St. Elisabeth passt es wunderbar in die Architektur, es betont die Sichtbetonwände. Eines unterstreicht das andere. Das ist eine wunderbare Möglichkeit, Kunst zu zeigen.“
Sehgewohnheiten ändern und schärfen, die Lichtachsen für die künstlerischen und religiösen Aussagen nutzen – das könne er sich hier wunderbar vorstellen. „Die moderne Kunst hat uns viel zu sagen, ihre Aussagen treffen den Kern unserer Zeit.“ Wie bei der Zusammenführung der Würmtaler Pfarrgemeinden gehe es um „Wahrnehmen“ und „Erkennen, was die Gaben sind, die wir hier haben“. Das Triptychon von Köhler bleibt also keineswegs dauerhaft hängen. „Im Laufe des Kirchenjahres möchte ich andere Künstler zu Wort kommen lassen und Kunst in den Kirchenraum holen. Dieses Zusammenspiel von Kunst und Kirche ist mir wichtig.“
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