Im Originalzustand von 1904
Kraillinger Linnermühle zum Tag des Denkmals am 14. September geöffnet
Die Linnermühle an der Würm in Krailling ist eine über hundertjährige, voll funktionsfähige Getreidemühle. Erbaut wurde sie 1892 und nach Jahren der Blüte als einzige Lohn- und Handelsmühlerei im Gebiet zwischen Starnberg und Dachau musste sie 1970 still gelegt werden. „Meine Familie hat hier über vier Generationen Weizen und Roggen gemahlen“, erzählt Gustl Linner, selbst ausgebildeter Müllermeister. Auch heute noch könnte die Linnermühle Getreide mahlen. „Die Mühle ist in sehr gutem Zustand, auch wenn die gesamte Ausstattung im Originalzustand von 1904 ist. Damals nämlich fand die letzte Modernisierung statt. Man kann sagen, dass die Mühle in der Blüte ihres Erfolges erhalten geblieben ist.“
Übrigens diene auch heute noch das Wasserrad zum ausschließlichen Antrieb. „Ganz wie früher“, meint Linner. Dank des ununterbrochen fließenden Wassers hätte es früher keinen Stillstand gegeben. „Tags arbeiteten zwei Müller, nachts immer nur einer. Gelebt haben die Müller im Wohntrakt gleich nebenan“, erzählt Linner.
Restauriertes Wasserrad
Anderthalb Jahre lang hat Linner das Wasserrad in Handarbeit restauriert. Das Bewahren der alten Mühle ist zu seinem Lebensinhalt geworden. „Mir geht es darum, dass die Mühle erhalten bleibt und die Leute erfahren, wie früher gemahlen wurde.“
Am Tag des Denkmals, dem 14. September, können sich Neugierige über die Kunst der Müller informieren und den Weg des Getreides bis zum Endprodukt als Mehl, Gries oder Kleie nachverfolgen. Das ansonsten verschlossene, vierstöckige Mühlengebäude öffnet seine Türen von 12 bis 17 Uhr. Für Führungen in dieser Zeit steht Gustl Linner persönlich zur Verfügung.
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