Fokus: Gemeinwohl
Kooperationsveranstaltung zwischen Okö & Fair und Waldviertelunternehmer
Das Gautinger Umweltzentrum Öko & Fair besuchte die beiden Waldviertel-Pioniere in Österreich, Heini Staudinger und Johannes Gutmann, und informierte sich über Nachhaltigkeit und Gemeinwohl-Wirtschaft. Im Bild Öko-Fair-Gründerin Christiane Lüst (zweite von rechts) und Johannes Gutmann (vorn Mitte) mit Exkursionsteilnehmern. (Foto: Christiane Lüst)
Das Umweltzentrum Öko & Fair tritt seit Gründung vor elf Jahren für Nachhaltigkeit und Umweltschutz ein. Viele angestoßene Projekte in Gauting und Umgebung zeugen davon, wie der Hofladen mit dem Fair-Catering, das e-Car-Sharing, die solidarische Imkerei, das initiierte Repair-Café und vieles andere mehr. „Der Gemeinwohl-Gedanke zieht sich eigentlich durch alle Projekte“, meint Gründerin und Leiterin Christiane Lüst. „Wir bauen dabei natürlich auf Vernetzung und Kooperation. Die österreichischen „Waldviertel-Pioniere“ Heini Staudinger und Johannes Gutmann sind uns dabei ganz klar ein Stück weit Vorbilder im Handeln.“
Mit einer Exkursion lud Öko & Fair zum Besuch im Waldviertel ein. Zehn Gautinger beteiligten sich an der Fahrt, besuchten vor Ort die Firmen "Waldviertler" und "Sonnentor" und diskutierten mit den beiden Unternehmern sowie Mitarbeitern. „Ich fand es sehr beeindruckend zu sehen, wie wirklich allen aus der Umgebung ein Platz in den Unternehmen eingeräumt wird, wenn sie wollen – von der 80-Jährigen, die mitarbeitet und mitredet, bis zum Eiermann, der 1.000 Eier abliefert und wertgeschätzt wird. Die Bauern haben ihre Aufgabe und werden nicht in Normen gepresst, vieles wird von Hand gemacht. Da passiert eine ganz andere Wertschätzung.“
Nachhaltig, erfolgreich und zufrieden mit sich
Die Gäste aus Gauting haben viel über Geschichte der beiden Querdenker Staudinger und Gutmann, über Abläufe vor Ort und über die flache und nachhaltige Unternehmenskultur gelernt. „Heini und Johannes haben uns gezeigt, wie man Unternehmen mit Kreativität und einer konsequenten Orientierung am Gemeinwohl der Menschen und an ökologischer Nachhaltigkeit im Interesse aller nachfolgenden Generationen überaus erfolgreich führen kann. Das sind zwei authentische Persönlichkeiten, die mit ihrer sozialen Kompetenz und ihrer ethischen Grundhaltung den Beweis angetreten haben, dass gemeinwohlorientiertes Handeln in der Wirtschaft nicht nur finanziellen Erfolg bringt, sondern – was begeistert."
Neue Ideen haben die Gautinger auch mit nach Hause gebracht. Schließlich soll auch bald im Starnberger Raum die erste Gemeinwohl-Wirtschaft starten und eine Bank für Gemeinwohl gegründet werden. „Wir haben dazu ein paar Grundsätze auf den Weg bekommen, nämlich: in Kooperationen denken, auf Augenhöhe arbeiten, an das Weiterkommen von allen denken“, so Lüst. „Die Exkursion war toll, die wollen wir im nächsten Jahr unbedingt wiederholen.“ Bis dahin empfiehlt Lüst den Film „Das Leben ist keine Generalprobe“ von Heini Staudinger.
Weitere Informationen, das Programm und die Videos der Interviews sind auf auf http://www.oeko-und-fair.de/gemeinwohl-oekonomie/ zu finden.
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