Berührende Unterstützung
Gedenkkultur im Lochhamer Altenheim Rudolf- und Maria-Gunst-Haus
Gleich zwei Premieren feierten die Bewohner des Lochhamer Alten- und Pflegeheim Rudolf- und Maria-Gunst-Haus (RMG) am vergangenen Freitag. Zum ersten Mal begingen sie einen ökumenischen Gedenkgottesdienst für die im letzten Kirchenjahr verstorbenen Bewohner. Dazu kam Pfarrerin Susanne Uhrich von der nahen evangelischen Michaelskirche sowie die Altenheim-Seelsorgerin vom katholischen Pfarrverband Gräfelfing-Lochham, Irmgard Mark.
Neben den Bewohnern und Mitarbeitern des Hauses wurden auch die Angehörigen der Verstorbenen herzlich eingeladen. Auch die evangelische Prädikantin Lore Becker, die den Gottesdienst über zwölf Jahre lang leitete, schaute vorbei. „Ich war hier sehr gern tätig und kenne das Heim und die Bewohner gut. Ich freue mich, dass die neue Leitung eine ökumenische Gedenkkultur fördert“, meinte Becker.
Neubau oder Sanierung?
„Wir pflegen unsere besondere Sterbe- und Trauerkultur“, erklärte die Geschäftsleiterin des Hauses, Yvonne Stiersdorfer. „Dazu gehört unser kleiner Abschiedstisch und auch die sehr enge Kooperation zum Hospizverein Würmtal.“ Sie habe ihre Tätigkeit im Herbst 2016 begonnen und habe also die Verstorbenen alle persönlich gekannt. „Es berührt mich sehr, dass die Angehörigen zum Gedenkgottesdienst vorbeigekommen sind.“
Große Freude bei den Verantwortlichen und Bewohnern herrschte auch über das neue Instrument für die Gottesdienste. Gemeinschaftlich mit den beiden Kirchen hatte das Heim ein neues Keyboard anschaffen können. „Es ist toll, wie unbürokratisch die Unterstützung zugesagt wurde. So konnten wir das alte, ausgediente Instrument schnell ersetzen.“ Die drei beteiligten Partner hatten jeweils rund 500 Euro zugesteuert.
Unterdessen diskutiert der Gräfelfinger Gemeinderat über die Zukunft des RMG. In der letzten Sitzung hatte die Projektgruppe für die Sanierung oder den Neubau des Hauses, bestehend aus den beiden Geschäftsführer der Altenheim gGmbH, Hartmut Joithe und Michael Settgast, Bauamtsleiterin Elisabeth Breiter und Architekt Timo Lochner, ihre Ergebnisse vor dem Gemeinderat vorgestellt. Demnach sei ein Neubau für rund 30 Millionen Euro empfohlen, der zukünftig Vollzeit- und Tagespflegeplätze in sich vereine. Eine Sanierung des bestehenden Hauses koste nur marginal weniger. Die Entscheidung über Neubau, Sanierung und vor allem auch zukünftige Betreiber liegt nun auf dem Tisch der Gemeinderäte. Bürgermeisterin Uta Wüst nannte das Ergebnis der Projektgruppe eine „gute Grundlage für die Entscheidungsfindung“.
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