Alles unter einen Hut bringen
Gemeinde will Entwicklungsziele aufeinander abstimmen
Ende Januar hat der Bau- und Umweltausschuss der Gemeinde Neuried einstimmig einen Ortsentwicklungsprozess in Auftrag gegeben. Anlass ist auch die Entwicklung des Hettlage-Areals.
Den Auftrag erhielt das Münchner Büro Salm & Stegen. Die Geographen und Stadtplaner haben der Gemeinde vorgeschlagen, über einen ganzheitlichen Ortsentwicklungsprozess auch zu einer Lösung für das Hettlage-Areal zu kommen. Das hat die Gemeinderäte überzeugt. Mit dem Entwicklungskonzept möchte sich die Gemeinde auch um eine Aufnahme in die Städtebauförderung von Bund und Land bewerben, beispielsweise um Zuschüsse zur Entwicklung der Ortsmitte zu erhalten.
Stillstand vermeiden
"Auf dem Hettlage-Areal treffen die unterschiedlichsten Interessen und Nutzungsvorstellungen zusammen. Die Entwicklung der sozialen Infrastruktur, des Wohnungsbaus oder des Einzelhandels lassen sich jedoch nicht isoliert für ein Grundstück beantworten. Dies führt in der Regel zu langjährigen Konflikten und zwangsläufig zu einem Entwicklungsstillstand", so die Erfahrungen von Salm & Stegen aus ähnlich gelagerten Projekten. Es gelte, die privaten und öffentlichen Interessen sorgfältig abzuwägen.
Für dieses Abwägen hält die Gemeinde einen Beurteilungsmaßstab für unverzichtbar. Sie will Entwicklungsziele erarbeiten, die als Maßstab dienen können: Die Ziele für die Entwicklung der Ortsmitte, die Entwicklungen auf dem Hettlage-Areal und Entwicklungen in anderen Bereichen der Gemeinde sollen dabei aufeinander abgestimmt werden.
Hettlage-Konzept bis zum Sommer?
In den ersten Wochen werden Salm & Stegen vor allem viele Einzelgespräche führen. "Wir streben eine enge Zusammenarbeit mit den Beteiligten an, selbstverständlich auch mit dem Investor. Es sind viele Nutzungsvorstellungen vorhanden, diese möchten wir mit den Beteiligten diskutieren und sehen, wo Gemeinsamkeiten mit den gemeindlichen Entwicklungszielen bestehen. Uns geht es zudem darum, die Konflikte und unterschiedlichen Interessen aufzuarbeiten, zu bewerten und dann zu vermitteln", erklärt Dr. Volker Salm. Thematisch werden sich die Münchner Wirtschafts- und Sozialgeographen vor allen den Themen soziale Infrastruktur, Einzelhandel und Gewerbe widmen.
Das Entwicklungskonzept für Neuried soll bis zum Ende des Jahres vorliegen. Ein mit der Gemeinde, dem Investor und den Bürgern abgestimmtes Konzept für das Hettlage-Areal möchte man jedoch bis Mitte des Jahres erarbeitet haben.
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