Von Bach bis in die Gegenwart
"Blockflöten Orchester München" tritt auf
Die Blockflöte hat es schwer – stets wird sie als Kinderspielzeug und reines Einsteigerinstrument verkannt oder gar als Inbegriff der musikalischen Nervensäge geschmäht. Dabei handelt es sich bei der schon im Mittelalter gebräuchlichen Blockflöte um eines der wichtigsten Instrumente der europäischen Musikgeschichte, für das ein reiches Repertoire von Musik zur Verfügung steht. Und nur Wenige wissen, dass sich nicht nur die kleine, auf das zweigestrichene C gestimmte Flöte „Blockflöte“ nennt. Auch auch höhere oder tiefere, bis zu zwei Meter hohe Instrumente gehören zur Blockflötenfamilie.
Wegen ihres schmelzenden Klanges tragen die Blockflöten völlig zu Recht die Bezeichnung „flauto dolce“, die „süße Flöte, und es gibt eingefleischte Enthusiasten, die nach wie vor mit Begeisterung Erstaunliches aus diesen Flöten herausholen. Kaum bekannt ist auch das einzigartige Klangerlebnis, das ein ganzes Orchester aus Blockflöten hervorruft. Mit seinem besonders warmen hölzernen Timbre wirkt es wie eine Orgel aus Samtpfoten.
Das "Blockflöten Orchester München" (BLOM) mit rund 40 Musikern besteht seit 2016. Die fleißige Probenarbeit trägt reiche Früchte, die am Samstag, 6. Juli, um 18 Uhr in der Apostelkirche in Solln (Konrad-Witz-Str.) vorgestellt werden.
Zum zweiten Mal in Solln
Auf den neugierigen Besucher wartet ein Konzerterlebnis der besonderen Art. In der Apostelkirche in Solln gibt sich das "Blockflöten Orchester München" nun schon zum zweiten Mal die Ehre und bietet gemeinsam mit befreundeten Ensembles und Solisten ein Programm ausgewählter Musik für die Blockflöte dar. Geleitet wird das Orchester von Stefan Temmingh, der als Blockflötensolist einen internationalen Ruf genießt. Temmingh ist Dozent in München und versteht es auf außergewöhnliche Weise, mit diesem Laien-Ensemble die aufregenden Seiten der Blockflötenmusik zum Vorschein zu bringen.
Das Programm hat hier einiges zu bieten. Natürlich präsentiert das Blockflöten Orchester München Musik, in der sich die Blockflöte sozusagen zu Hause fühlt: Frühbarocke Stücke sowie Werke von Johann Sebastian Bach und Georg Philipp Telemann. Nicht so bekannt aber nicht weniger reizvoll ist die „Capriol Suite“ des englischen Komponisten Peter Warlock (1894-1930), die von Stanley Taylor für Blockflötenorchester bearbeitet wurde.
Auch an zeitgenössische Blockflötenliteratur wagt sich das Blockflöten Orchester München unter seiner fachkundigen Leitung: Mit einem Stück der bekannten Blockflötistin Sylvia Corinna Rosin hat das BLOM einen Klassiker moderner Blockflötenmusik im Repertoire.
Eintritt frei
Nachdem mit den Einnahmen des letzten Konzertes eine Pfeife der neuen Sollner Orgel bezahlt wurde, hoffen die Mitwirkenden diesmal in eigener Sache auf freundliche Spenden für den ansonsten kostenlosen Konzertbesuch. Mit dem Erlös soll eine Auftragskomposition finanziert werden, die Prof. Agnes Dorwarth exklusiv für das Blockflöten Orchester München anfertigen wird und die im nächsten Konzert zur Uraufführung kommen soll.
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