Tränen um Stieglitz Max
Kursana vermisst gefiederten Mitbewohner
Traurig sind sie, die Bewohner und Mitarbeiter des Kursana Domizils Pullach: Alle vermissen ihren kleinen Sänger. Über zehn Jahre wohnte Stieglitz Max hier in seinem Käfig. „Er gehört praktisch schon zum Inventar“, hieß es oft. Die Bewohner schauten immer wieder gerne bei Max vorbei. „Er wurde ständig besucht“, berichtet eine Mitarbeiterin. „Man konnte ihn ja auch nicht überhören. Er hat so laut gezwitschert und gesungen wie zehn Vögel zusammen.“ Auch die Pflegekräfte, die im Raum gegenüber dem Käfig meist ihr Mittagessen einnehmen, vermissen jetzt den kleinen Vogel: „Es war immer so schön, Max beim Singen zuzuhören.“ Die Soziale Betreuung hatte die Pflege des Stieglitz übernommen, für Fressen und die Säuberung des Käfigs gesorgt. Mit seinen weiblichen Artgenossen kam Max nicht ganz so gut zurecht. Am Anfang lebte er noch mit einer Partnerin zusammen: „Als die dann gestorben ist, blühte er total auf“, erzählt Mitarbeiterin Lisa Vogl. Alle Versuche, Max danach an eine neue Partnerin zu gewöhnen, seien gescheitert: „Er war wohl ein eingefleischter Junggeselle.“ Etliche Tränen flossen, als Max tot in seinem Käfig entdeckt wurde. Der kleine Sänger wurde von einigen Mitarbeitern feierlich im Garten des Kursana Domizils beigesetzt. „Wir werden uns auf alle Fälle wieder Vögel ins Haus holen – die Anfrage an das Münchner Tierheim ging heute raus“, sagt Stefanie Scherr.
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