Solidarität feiert 90. Geburtstag
Radsportverein blickt auf viele Erfolge zurück
Der Radsportverein Solidarität Pullach feiert sein 90-jähriges Bestehen. Ursprünglich hieß er "Arbeiter-, Rad-Bund, Solidarität, Ortsgruppe Pullach" und ging 1923 als Ableger aus der "Solidarität Baierbrunn" hervor. Häufige gemeinsame Treffen, Ausflüge, Bergtouren und Radwanderungen prägten damals das Erscheinungsbild.
In der Nazizeit wurde der Verein aufgelöst. 16 ehemalige Mitglieder riefen ihn 1948 wieder ins Leben.
Größter Erfolg 1990 in Pilsen
Nun rückten sportliche Aktivitäten, der Radrennsport und das Einradfahren, immer stärker in den Mittelpunkt des Geschehens. Als Höhepunkt stellte der Verein 1957 im Vierer-Einradreigen in Würzburg den Deutschen Vizemeister der Solidarität. Drei Jahre später kamen die Sparten Tischtennis und Radball hinzu. Mit Franz Wehner rückte der Radrennsports ab 1970 noch stärker in den Fokus. 1978 erreichte er bei den oberbayerischen Querfeldein-Meisterschaften der Solidarität in Pullach einen hervorragenden zweiten Rang. Ab den 80er Jahren verlagerten sich die sportlichen Aktivitäten mehr auf das Kunstradfahren und den Radballsport. Mehrere Titel wurden in dieser Epoche seither errungen. Den wohl größten Erfolg verbuchten die Radballer 1990 mit dem Sieg beim stark besetzten internationalen Turnier in Pilsen. 1989, 1992 und 1995 wurde das Radballduo oberbayerischer Meister. Zwischen 2007 und 2011 zählte die erste Garnitur zu den stärksten Mannschaften in der Bayernliga und erkämpfte sich 2009 sogar das Startrecht für die Relegationsrunde zur 2. Bundesliga. Momentan haben sich die Isartaler mit zwei Teams in der Landesliga etabliert.
Aufschwung der Kunstradfahrer
Seit den 80er Jahren begann mit dem tatkräftigen Einsatz des langjährigen Sportleiters Günter Soldner ein beachtlicher Aufschwung bei den Kunstradfahrern. Ab 1997 errang man im Einer- und Zweier-Kunstrad mehrmals den oberbayerischen Meistertitel und konnte sich auch für die bayerischen Meisterschaften qualifizieren. Nachdem 1999 im Zweier-Kunstrad die bayerische Meistertitel und der Bundespokal gewonnen wurden, kletterten die Sportler des Vereins in dieser Disziplin in der Weltrangliste auf den 9. Rang. Zusätzlich qualifizierte man sich im Einer-Kunstrad im gleichen Jahr für die Deutsche Meisterschaft, bei der wie beim Deutschlandcup ein achtbarer 11. Platz belegt wurde. Mehrmals stellten die Pullacher bei Nachwuchswettbewerben Sieger. Bei den Juniorinnen wurden sie 2006 oberbayerische Meister im Einer-Kunstrad und seit 2011 haben sie sich regelmäßig für die bayerische Meisterschaften qualifiziert.
Zur Zeit zählt der RSV Solidarität Pullach gut 80 Mitglieder, davon etwa 30 aktive Kunstradsportlerinnen zwischen 6 und 18 Jahren. Im Radball wird gerade eine Schülermannschaft aufgebaut. Traditionell steht die Jugendarbeit im Vordergrund.
Feier am Sonntag
Am Sonntag, 30. Juni, feiert der RSV Solidarität Pullach sein 90-jähriges Jubiläum in der Dreifachturnhalle der Tagesheimschulen Pullach, Wolfratshauser Str. 30. Um 13 Uhr eröffnen die jungen Sportler die Feier mit einem Umzug auf geschmückten Rädern vom Maibaum zur Sporthalle der Tagesheimschulen. Der offizielle Teil beginnt um 14 Uhr. Dabei präsentieren hervorragende Kunstradfahrer aus befreundeten Vereinen außergewöhnlichen Leistungen. Ab 16 Uhr zeigen die Sportabteilungen des Vereins Ausschnitte aus ihrem Programm. Ein kleines Buffet bereichert den Nachmittag. Der Eintritt ist frei.
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