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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
"Sie klettern über die Gleise"
Wenn die Züge anders hielten, hätten es die Fahrgäste etwas leichter
Nach wie vor sorgen die langen und noch nicht abgeschlossenen Umbauarbeiten der Bahn am Sollner Bahnhof dafür, dass viele Fahrgäste ihre Züge und Busse nicht gut erreichen. Die Treppen vom Bahnsteig hoch zur Wolfratshauser Straße (dort halten die Bus-Linien 134, 135, 136 und 270) wurden vor drei Monaten abgerissen, die neuen lassen auf sich warten. Mehrfach hat sich der Bezirksausschuss im Münchner Süden (BA 19) bei der Bahn um Verbesserungen bemüht, denn die gegenwärtige Lage ist nicht nur lästig, sondern verleitet den einen und anderen dazu, sich in höchst gefährliche Situationen zu bringen.
Lästiger Umweg
„Inzwischen klettern Bürger über die Gleise“, schilderte Willi Armbruster (SPD) das Geschehen am Bahnhof. So versuchen sie, die Bahnsteige ohne großen Umweg zu erreichen. Davor hatte auch Reinhold Wirthl (CSU) schon eindringlich gewarnt. Solange die Treppen am Südende des Bahnsteigs (Brücke Wolfratshauser Straße) fehlen, ist der Zugang zum Bahnsteig, an dem die stadtauswärts fahrenden Bahnen halten, nur von der Nordseite her (Unterführung) möglich. Das bedeutet für viele Fahrgäste nicht nur einen Umweg von bis zu 440 Metern, sondern auch einen Zeitverlust, durch den manch einer den nur alle 20 Minuten nach Fürstenried fahrenden Bus 134 verpasst.
Im Dezember hatte der Bezirksausschuss daher die Idee von Reinhold Wirthl (CSU), während der Bauphase Hilfstreppen zur Wolfratshauser Straße zu montieren, weitergegeben. Die SPD hat nun einen weiteren Vorschlag gemacht, um den Fahrgästen das Leben am S-Bahnhof etwas leichter zu machen.
Haltepunkt versetzen
Der Bezirksausschuss hat diesen Vorschlag einstimmig angenommen, mit dem sichergestellt werden soll, dass S-Bahn-Passagiere in Solln den Bus 134 nicht mehr verpassen: Die Züge sollen am Bahnsteig weiter im Norden, also weiter weg von der treppenlosen Brücke und näher an der Unterführung halten. Dann wäre der unvermeidliche Umweg für die Fahrgäste spürbar kürzer als jetzt. Nötig wäre dazu keine große Maßnahme, erklärte Willi Armbruster den SPD-Vorschlag: Die Bahn müsste lediglich einen zusätzliche „H-Tafel“ für 140-Meter-Züge aufstellen, um den sinnvolleren Haltepunkt festzulegen. Gegenwärtig fahren die Züge ganz bis zum Südende des Bahnsteigs vor.
Noch bis April oder länger warten?
Der Bezirksausschuss kritisierte erneut den „unverhältnismäßig langen“ Zeitraum, in dem keine Treppen zur Verfügung stehen. Er geht inzwischen davon aus, dass „frühestens im April“ wieder ein Treppenzugang nutzbar sein wird.
Nächste Sitzung
Die nächste öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses 19 findet am Dienstag, 3. März, um 19 Uhr im Bürgersaal Züricher Str. 35 statt.
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