„Lebensmittel sind etwas wert“
Sinnvolle Resteverwertung: Im AEZ Pullach gibt es jetzt eine Food Share-Box
„Zu gut für die Tonne“ - so lautet seit kurzem das Motto im AEZ Pullach. „Wir verfolgen damit eine klare Message: Lebensmittel wirft man nicht einfach weg“, betont AEZ-Geschäftsführer Dr. Udo Klotz. Ziel dieser Aktion ist es, breite Bevölkerungsschichten mit diesem Problem vertraut zu machen und zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Nahrungsmitteln zu bewegen. Nach Untersuchungen der Universität Stuttgart wirft jeder Deutsche pro Jahr zirka 85 Kilogramm Lebensmittel weg. Davon wären etwa zwei Drittel noch problemlos verwertbar gewesen. Der Handel ist hierbei mit rund fünf Prozent beteiligt, zirka 61 Prozent entfallen auf die Haushalte. Mit seiner Aktion „Zu gut für die Tonne“ möchte AEZ einen Beitrag leisten, dass sich Verbraucher mit einer sinnvollen Resteverwertung befassen. Das heißt, auch Lebensmittel, deren MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) abgelaufen ist, sind in der Regel ohne Gesundheitsgefährdung genießbar.
"Die Wertigkeit der Lebensmittel steht im Vordergrund"
AEZ ist es jedoch aufgrund von EU-Recht nicht gestattet, Ware mit abgelaufenem MHD in den Verkehr zu bringen, auch nicht ohne Entgelt. Deshalb hat sich das Einzelhandelsunternehmen, das insgesamt elf Märkte betreibt, entschlossen, nach erfolgreicher Einführung in den Märkten Fürstenfeldbruck-Buchenau und Dachau auch in der Wolfratshauser Straße 152 in Pullach versuchsweise Waren am Ende des MHD-Termins an seine Kunden zu verschenken. Dazu ist hinter der Kassen-Linie extra eine Food Share-Box eingerichtet worden, in der die Ware kostenfrei angeboten wird. „Bevor wir Waren, deren MHD abgelaufen ist, sofort wegwerfen, ist es doch besser, wir verschenken sie an unsere Kunden. Die Wertigkeit der Lebensmittel steht dabei ganz klar im Vordergrund“, sagt Dr. Udo Klotz. „Wir wollen ein Zeichen setzen. Deswegen werden die Waren an prominenter Stelle präsentiert.“
"Wir verfolgen eine klare Botschaft"
Und Ralph Ulbricht ergänzt: „Wir verfolgen eine klare Botschaft, die auch beim Kunden ankommt: Lebensmittel sind etwas wert“, sagt der AEZ-Geschäftsführer Vertrieb. „Im Grunde ist es doch für alle eine Win-Win-Situation: die Kunden können sich kostenlos Ware mitnehmen und werden für das Thema sensibilisiert. Und wir haben ein gutes Gefühl, weil wir weniger Nahrungsmittel wegwerfen.“ Neben Obst und Gemüse gibt es in der Food Share-Box des AEZ Pullach hauptsächlich Molkereiprodukte. Und neben der Food Box gibt es noch eine Futterbox für Meerschweinchen, Hasen & Co. „Auch hier können sich die Kunden für ihre Tiere gerne etwas mitnehmen“, so Ralph Ulbricht weiter.
Eineinhalb Jahre habe man sich mit dem Thema beschäftigt. „Wir wollten unbedingt etwas in diese Richtung machen, haben deshalb auch viel mit dem Landratsamt und den Verbänden gesprochen und auch intern viel diskutiert. Denn Ware, deren MHD abgelaufen ist, fehlt meist überhaupt nichts“, erklärt Dr. Udo Klotz, der das Familienunternehmen seit über 35 Jahren leitet. „Für uns ist damit natürlich auch ein gewisser Aufwand verbunden, aber dazu sind wir gerne bereit, weil wir wissen, dass wir etwas Sinnvolles tun.“ Das Ganze erfordere auch von den Mitarbeitern eine gewisse Sorgfalt. „Unsere Leute werden geschult und gehen sehr sensibel mit der Sache um. Und auch unsere Kunden stehen hinter der Aktion. Das spornt uns natürlich an.“ In diesem Jahr soll die Food Share-Box auch noch in den AEZ-Märkten in Germering und Martinsried eingeführt werden.
Die Food Share-Box des AEZ in Pullach, der über eine Verkaufsfläche von 3.300 Quadratmetern verfügt, ist direkt hinter den Kassen zu finden. AEZ-Kunden können im Parkhaus kostenlos parken, es gibt zirka 150 überdachte Kundenparkplätze, dazu kommen noch rund 60 Parkplätze im Freien.
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