Wochenanzeiger München Wir sind Ihr Wochenblatt für München und Umland

Krisen gut bewältigt

Bertram Brossardt zu Gast beim Rotary Club Solln

Wolfgang Schwarz, Präsident des RC München-Solln , und Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer de Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (links).<br><br> (Bild: RC)

Der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt, zeichnete auf einer Veranstaltung des Rotary Clubs München-Solln ein grundsätzlich optimistisches Bild vom Zustand der Wirtschaft in Bayern. Die multiplen Krisen wie Corona, der Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation und die Explosion der Energiekosten seien insgesamt gut bewältigt worden. Nicht zuletzt wegen ihrer guten Diversifizierung habe sich die Wirtschaft in Bayern als insgesamt resilient gezeigt. Jedoch seien am Horizont große Herausforderungen sichtbar. Symptom dafür, so Brossardt, sei der bereits für das 1. Halbjahr 2023 vorhergesagte Auftragsrückgang im produzierenden Gewerbe.
Strukturellen Handlungsbedarf sieht er besonders in den Bereichen Dekarbonisierung, Digitalisierung und Demografie. Bayern müsse sich wegen seines hohen Anteils an Wasserkraft und seinen Initiativen im Bereich Wasserstoff, Stichwort: Elektrolyseure, nicht verstecken. Wichtig sei insbesondere, so Brossardt, das bestehende Leitungsnetzwerk zum Hafen in Triest weiter in Richtung Norditalien und Kroatien auszubauen. Im Bereich Digitalisierung habe Bayern, wie andere Bundesländer auch, noch große Handlungsfelder, etwa im Bereich „e-Government“.
Große Sorgen macht ihm die demografische Entwicklung und der sich verschärfende Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. In den nächsten zehn Jahren werde sich die bereits heute spürbare Lücke zwischen Nachfrage und Angebot schmerzhaft vergrößern, weshalb man vorbehaltslos über das Renteneintrittsalter, die Förderung qualifizierter Einwanderung und die Höherqualifizierung arbeitsloser Menschen reden müsse. Auch der Tatsache, dass in jüngster Zeit größere ausländische Investitionen überwiegend in Norddeutschland geplant werden, sei Anlass zur Sorge und Signal an die Politik, die Rahmenbedingungen für Standortneugründungen zu überdenken.

Startseite Anzeige aufgeben Zeitung online lesen Jobs Kontakt Facebook Anfahrt