Münchner Wochenanzeiger - Hier werden Sie gelesen
2 x pro Woche mit ca. 2 Millionen Zeitungen
Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Feuer und Flamme für das Handwerk
Traditionsbetrieb Mayr's Kamin-Studio stellt sich vor
Immer mehr Menschen träumen von einem Kamin in den eigenen vier Wänden. Mit der Verbreitung anderer Heizungsmöglichkeiten rückte zwar der Behaglichkeitsaspekt des Flammenspiels stark in den Vordergrund, aber steigende Gas- und Strompreise lassen die Bürger nun nachdenklich werden: Ist die Investition in einen Kamin auf Dauer nicht günstiger und das Heizen mit Holz nicht umweltschonender? Die Bedeutung des Kamins nimmt daher sowohl als Designobjekt als auch als sparsamere Heizmöglichkeit deutlich zu.
Günther Mayr, Gründer und Inhaber von „Mayr's Kamin-Studio“, sorgt seit 37 Jahren dafür, dass der Traum vom eigenen Kamin für jedermann in Erfüllung gehen kann. Durch so langes Bestehen zählt das Unternehmen seit geraumer Zeit zu sogenannten Traditionsbetrieben.
Kürzlich baute der Kamin-Experte seinem Kunden Michael B. eines seiner Top-Modelle ein, zu dessen Einweihung Mayr dem SamstagsBlatt nicht nur einen Einblick in seinen Werdegang gab, sondern auch verriet, wie man in knapp 30 Sekunden ein loderndes Feuer schüren kann.
Der Weg zur Selbstständigkeit
Bis zur Selbstständigkeit hat Günther Mayr einen weiten Weg zurückgelegt. Der gelernte Heizungsingenieur arbeitete zunächst bei verschiedenen Firmen und war für Wärmeberechnungen zuständig: „Diese Arbeit empfand ich als wenig zufriedenstellend, sodass ich zum Unternehmen Baukeramik International, das sich mit Wand- und Bodenfliesen beschäftigt, gewechselt bin. Dort habe ich dann anstatt Wärme Kälte berechnet“, erklärt er lachend. „Ich habe also sozusagen das gleiche gemacht, nur umgekehrt.“
In der Zeitung las Mayr in einer Anzeige, dass ein Kamin-Studio in München eröffnen sollte. Darin sah er seine Chance: „Ich übernahm die Geschäftsleitung. Der Laden lief so gut, dass ich von der Pariser Firma Richard Le Droff als Repräsentant angeworben wurde. Ich sollte in Süddeutschland ihre Kamine offerieren.“ Dieser Tätigkeitsbereich wurde aufgrund seines Beratungs- und Verhandlungsgeschicks auch auf Österreich ausgeweitet.
Mit der Zeit wuchs jedoch der Wunsch in ihm, sich selbstständig zu machen. Im Jahre 1975 mietete er sein derzeitiges Geschäft in der Wolfratshauser Straße in Solln, in der zuvor noch eine Niederlassung von BMW war. Mayr's Kamin-Studio war geboren: „Ich habe viel Geld in den Umbau investiert, aber es hat sich gelohnt. Als mein Lieferant bot sich die Spitzenfirma Le Droff an“, so Mayr.
Im Leben gibt es jedoch nicht nur Höhen, sondern auch viele Tiefen, die hin und wieder für schwere Zeiten sorgten. Bedauernd erklärt der Unternehmer: „Die Rezession in den Jahren 1982 und 1983 habe ich deutlich zu spüren bekommen. Leider musste ich Arbeitsplätze abbauen und vieles selbst machen.“ Doch der weltoffene Ingenieur ließ sich nicht unterkriegen und überwand schließlich mit viel Kampfgeist und Fleiß die Krise. Mittlerweile ist Mayr's Kamin-Studio eine angesehene Anlaufstelle für alle Fragen rund um Kamine, Öfen und deren Zubehör.
Passend zum Raum
„Beim Einbau eines Kamins ist der erste Schritt ein gemeinsamer Blick auf den Grundriss“, erklärt der Fachmann. Anhand der Raumbeschaffenheit berät er seine Kunden zunächst hinsichtlich der Architektur – schließlich liegt es ihm besonders am Herzen, dass der Kamin nicht nur effizient Wärme spendet, sondern auch „zur Einrichtung, zum Stil und zum Schnitt des Zimmers passt.“ Erst dann wird entschieden, ob eine, zwei oder drei Kaminseiten sinnvoll sind. „Meine Kunden haben oftmals das Problem, dass sie vorher gar nicht so richtig wissen, was sie wollen. Daher nennen mir viele einen Preisrahmen und lassen mir bei der Ausführung – natürlich unter dauernder Absprache und Beratung – weitgehend freie Hand.“
Diese Entscheidung hat auch sein Kunde Michael B. nicht bereut. Zufrieden präsentiert er den Vertretern des SamstagsBlattes seinen neuen Kamin, der zu den zehn besten Modellen in Deutschland gehört: „Die Beratung und Umsetzung war einfach super. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Bei Herrn Mayr merkt man einfach die jahrzehntelange Erfahrung“, lobt Michael B. Auf die sehr gelungene Arbeit wird mit einem Gläschen Wein angestoßen und reichlich Dank ausgesprochen.
Den Kaminofen macht nicht nur die optische sowie architektonische Anpassung an den modernen Wohnraum zu etwas Besonderem, sondern auch die Tatsache, dass er sehr effizient ist: „Wenn man sich mit der Bedienung richtig auskennt, greifen die Flammen ruckzuck auf die Holzscheite über. In kürzester Zeit entströmt bis zu 60 Grad warme Luft aus der Lüftungsklappe, was zusätzliches Heizen völlig überflüssig macht“, betont Günther Mayr. Damit seinem Kunden dies in Zukunft auch gelingt, gibt der Meister ihm höchstpersönlich einen Crashkurs im Feuerschüren.
Der "Herr des Kaminfeuers"
„Man benötigt drei Dinge: Brennstoff, Sauerstoff und Hitze. Zunächst muss also die Lüftungsklappe geöffnet werden“, beginnt Günther Mayr, während er diesen Handlungsschritt zugleich durchführt. Auch die Belüftung über die Aschelade ist sehr wichtig, diese sollte also ebenfalls aufgemacht werden.
„Viele häufen unten kleine Scheite auf, wie ein Zelt. Das geht auch, aber mein Tipp ist, unten zwei dicke Holzscheite liegend und v-förmig anzuordnen. Natürlich muss es zum Anfeuern trockenes und gespaltenes Holz sein. Rundlinge können erst später nachgelegt werden, wenn das Feuer schon ordentlich brennt. In die Mitte dieser Holzscheite Grillanzünder legen, dann kleinere Holzscheite locker darüber stapeln, sodass man an den Anzünder mit einem Feuerzeug noch rankommt. Dadurch greifen die Flammen auf die kleinen Holzscheite über und das Feuer brennt von oben nach unten ab.“
Nach hinten hin muss man übrigens Luft lassen, sonst ersticken die Flammen sofort. Ratsam ist es bei einem Kaminofen, die Tür beim Anheizen zwei Finger breit offen zu lassen. So kann die Raumluft ebenfalls ausgenutzt werden.
In der Tat: Innerhalb von 30 Sekunden entstehen auf diese Weise Flammen, die rasch auf die Holzscheite übergreifen. Der Kamin-Experte hat sich als „Herr des Kaminfeuers“ bewiesen. Von brennbaren Flüssigkeiten rät er beim Anfeuern übrigens ab, da Verpuffungsgefahr besteht. Also lieber auf Spiritus, Benzin und sonstige Brandbeschleuniger verzichten. „Auf keinen Fall sollte der Kamin zur Müllverbrennung genutzt werden. Viele Verpackungen enthalten Plastik, das schmilzt und anschließend in der Aschelade landet. Das verhindert einen guten Durchzug, was das Anfeuern sehr erschwert.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH