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Es geht auch unkompliziert und schnell

AWO freut sich über unbürokratische Lösung für Flüchtlinge

Sozialreferentin Brigitte Meier greift beim Renovieren des Stiftungsanwesens Herterichstraße selbst zum Farbroller. (Bild: pi)

Die AWO München-Stadt betreut seit April in einem Stiftungsanwesen an der Herterichstraße zehn unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Die vom Stadtjugendamt in Obhut genommenen 14- bis 17-jährigen Flüchtlinge durchlaufen hier ein Verfahren, in dem ihre medizinische, psychologische und pädagogische Situation abgeklärt werden und die Grundlage für ihre weitere Betreuung gelegt wird.

Zwischennutzung bis September 2017

Die Stiftung für Menschen mit Migrationshintergrund, die von der Stiftungsverwaltung des Sozialreferats verwaltet wird, überlässt der AWO München-Stadt das Anwesen bis zum September 2017 zur Unterbringung  von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Dabei bekommt die Stiftung von der AWO die ortsübliche Vergleichsmiete. Damit das Anwesen so genutzt werden kann, war eine Instandsetzung durch die AWO erforderlich, die jetzt mit Arbeiten an der Fassade abgeschlossen wird. Die für eine einfache Wohnnutzung notwendigen Instandsetzungskosten werden der AWO von der Stiftung auf die Miete angerechnet.

Abriss und Neubau werden geplant

Das Anwesen ist über einen Nachlass im Jahr 2006 zur Landeshauptstadt gekommen. Mit dem Nachlass wurde die nichtrechtsfähige Stiftung für Menschen mit Migrationshintergrund errichtet. Das Anwesen war ursprünglich ein Zweifamilienhaus, wurde jedoch bereits seit über 40 Jahren nicht mehr zu Wohnzwecken, sondern bis 2008 gewerblich vermietet. Das Gebäude (Baujahr 1958) ist in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Eine wirtschaftliche Zwischennutzung zu finden war daher nicht einfach.

Um nach der Zwischennutzung eine dauerhafte, sinnvolle Nutzung zu ermöglichen, muss das Haus jedoch abgerissen werden. Parallel zur Zwischennutzung läuft daher die Prüfung eines Neubaus für ein soziales Wohnungsprojekt, das sowohl die testamentarische Verfügung, als auch die baurechtliche Situation und die Finanzierbarkeit in Einklang bringt

"Wir freuen uns sehr"

"Ich freue mich sehr, dass wir mit der AWO eine unbürokratische und praktikable Möglichkeit gefunden haben, dieses Haus trotz seines schlechten Zustands sinnvoll zwischenzunutzen", sagte Sozialreferentin Brigitte Meier, "wegen der sehr engen Auflagen der Stifterin ist die Entscheidung über eine dauerhafte Nutzung des Grundstücks nicht ganz einfach und braucht eine gewisse Zeit, ebenso wie die Planungsprozesse. Die jungen Flüchtlinge jedenfalls fühlen sich in dieser Umgebung wohl und sind gut in die Nachbarschaft integriert."

Christoph Frey, Geschäftsführer der AWO München-Stadt, ergänzt: "Wir freuen uns sehr, dass die Stiftungsverwaltung des Sozialreferates uns diese Immobilie kurzfristig und unkompliziert zur Verfügung gestellt hat. Das Haus ist für eine Wohngemeinschaft unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge durch seine Größe und Außenanlagen sehr gut geeignet. Sehr gefreut hat uns auch, dass die Nachbarschaft diese Nutzung so positiv aufgenommen hat. So  wird das Gebäude vorübergehend für diese jungen Flüchtlinge zu einer Heimat!"


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