Eine besondere Wohngemeinschaft
Baubeginn in der Pullacher Hans-Keis-Straße
Freuen sich über den Spatenstich (von links): Gesellschafter Peter Schröder, Johannes Burges jun. (Gesellschafter Hermes Arzneimittel), Ulrike Renner (Geschäftsführerin Michael Renner Bauunternehmung GmbH), Herbert Mesch (Geschäftsführer Wohnungsbaugesellschaft), Erste Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund, Stefan Schädle (Gesellschafter United Initiators), Dr. Nils Hallermann (Gesellschafter Linde AG), Germar Hansmair (Haas+Hansmair Architekten). (Foto: Claus Schunk)
Spatenstich in Pullach: Die Wohnungsbaugesellschaft Pullach hatte in die Hans-Keis-Straße eingeladen, um den Baubeginn ihres neuen Wohnhauses zu feiern, das ab Sommer 2018 bezugsfertig sein soll. Das Besondere: Im Erdgeschoss wird eine integrative Wohngemeinschaft (WG) untergebracht. Damit wolle, so Pullachs Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund, die Gemeinde einen wichtigen Beitrag zur Inklusion leisten. "Alle Menschen sollen selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können", so Tausendfreund.
Menschen mit und ohne Behinderung
Geplant ist, dass fünf behinderte Menschen und vier Nicht-Behinderte zusammen auf rund 300 Quadratmetern wohnen und voneinander profitieren. Ganz neu sei die Idee nicht, betont die Bürgermeisterin. Der Träger, Gemeinsam Leben Lernen e.V. mit Geschäftsführer Rudi Sack aus München, habe die erste Wohngemeinschaft bereits vor fast 27 Jahren am Rotkreuzplatz eröffnet. In Pullach werde es die neunte WG des Vereins sein, die ein dauerhaftes Zuhause für Behinderte bietet. Die Architektur sei bereits bei der Planung den Bedürfnissen einer integrativen WG angepasst. Es stünden neun Bewohnerzimmer sowie zwei Gemeinschaftsräume und drei Bäder zur Verfügung. Das ganze Haus sei barrierefrei.
Es gibt eine Warteliste
"Auf der Warteliste des Vereins stehen derzeit 95 behinderte Menschen, Pullacherinnen und Pullacher werden jedoch bevorzugt und können sich ab sofort auf die Warteliste für die Wohngemeinschaft setzen lassen", erklärt Susanna Tausendfreund. Es dürfe auch gerne ein Bewohner mit erhöhtem Pflegeaufwand dabei sein. Was die nicht-behinderten Bewohner betreffe, so empfehle es sich, in der Ausbildung oder im Studium zu sein. Allerdings gebe es keine Altersbeschränkung. Letztendlich entscheide der Verein durch ein Auswahlverfahren, wer geeignet ist. Geleitet werde die Wohngemeinschaft durch einen hauptberuflichen Pädagogen. Das Konzept sehe vor, dass jeder nicht-behinderte Bewohner einmal pro Woche zusammen mit einem Behinderten das Abendessen für alle zubereitet und einen Nachtdienst pro Woche leistet. Hinzu komme ein Wochenenddienst pro Monat.
Weitere Infos gibt es unter www.gll-muenchen.de im Internet oder über: Gemeinsam Leben Lernen e.V., Goethestr. 8, 80336 München, Tel. (089) 8905598-0 sowie über info@gll-muenchen.de per Mail.
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