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Die Geduld ist zu Ende

Nach zwölf Jahren wollen die Bürger endlich Nägel mit Köpfen

Die Felder südlich der Siemensallee sollen unbebaut bleiben, fordern die Bürger. Dazu stellten sie im März bei der Bürgerversammlung gleich vier Anträge. Die Senioreninitiative Ü60 aus der Südseite fordert, u.a. dieses Areal endlich als Landschaftsschutzgebiet auszuweisen. (Bild: job)

Mit Nachdruck verlangt der Bezirksausschuss im Münchner Süden (BA 19), die Felder zwischen Becker-Gundahl-Straße, Wolfratshauser Straße und Hermann-von-Siemens-Sportpark endlich als Landschaftsschutzgebiet auszuweisen.

Die Lokalpolitiker hatten dies bereits 2016 beantragt, die Bürgerversammlung hatte Gleiches noch früher, 2012 empfohlen. Das Gebiet sei eine wichtige Verbindung der Grünzüge im Isartal und der Frischluftschneise vom Forstenrieder Park und dem Südpark, sind sich längst alle einig. Seit 2007 ist die Einstufung als Landschaftsschutzgebiet bereits vorgesehen - passiert ist aber nichts. U.a. wegen verfahrensrechtlicher Fragen, die zwischen Stadt und Regierung von Oberbayern offen waren, wurden die Bürger immer wieder vertröstet. Das gedenken diese nun nicht noch länger hinzunehmen. Schließlich ist das Verfahren seit inzwischen zwölf Jahren in der Schwebe. Zuletzt hatte die Bürgerversammlung im März 2019 noch einmal die Einrichtung des Landschaftsschutzgebietes empfohlen.

"Das ist eine Zumutung für die Bürger!"

Das städt. Referat für Stadtplanung und Bauordnung hatte den Bezirksausschuss nun aber erneut gebeten, noch etwas länger auf die Bearbeitung seines drei Jahre alten Antrages zu warten. "Der BA 19 hat für die Dauer des Verfahrens von mittlerweile 12 Jahren weder Verständnis noch möchte er sich weiter gedulden", kritisierte BA-Vorsitzender Ludwig Weidinger. "Dass nun erst eine voraussichtliche Befassung des Stadtrats im 2. Halbjahr 2020 beabsichtigt wird, ist eine Zumutung für alle Bürgerinnen und Bürger des 19. Stadtbezirks." Dies bestärke bei vielen den Verdacht, dass eine Ausweisung des Landschaftsschutzgebietes "bewusst verzögert" wird und "vielleicht letztendlich auch von den verantwortlichen Stellen nicht erwünscht" ist.

Jetzt wird "höchste Priorität" verlangt

Der Bezirksausschuss verlangt von der Stadt, der Bearbeitung des Vorgangs höchste Priorität zuzuweisen und die nötige Stadtratsvorlage noch in diesem Jahr zu erstellen. Das Verfahren dürfe nicht durch weitere Änderungen der Vorgehensweise noch mehr verzögert werden.

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