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"Das motiviert uns"

Rotes Kreuz feiert Umzug der Kleiderkammer Solln

Gertraud Peplow, Leiterin der Kleiderkammer Solln, hielt die Begrüßungsrede. (Bild: Bjoern Bores (BRK))

Die Kleiderkammer Solln des Münchner Roten Kreuzes ist in neue Räume gezogen. Das wurde jetzt gefeiert. Geladen waren befreundete soziale Organisationen, die Lokalpolitik und die neuen Nachbarn. Bei einem Sektempfang nahmen die Besucher die im vergangenen Jahr bezogene Kleiderkammer in der Drygalksi Allee 118 genau unter die Lupe.

Alte Räume zu klein

Leiterin Gertraud Peplow fasste in ihrer Begrüßung zusammen, wie es zur Gründung einer Kleiderkammer im Münchner Süden kam und warum bereits nach drei Jahren schon neue Räume notwendig waren: Das Angebot werde schlicht so überwältigend angenommen, und zwar sowohl von Spendern als auch von bedürftigen Münchnern, dass die alten Räume schnell zu klein geworden seien. Allein über das Jahr 2015 seien 300 Stammkunden in der Kartei gelistet gewesen und 700 mal hätten die Mitarbeiter Kleidung ausgegeben.

Paul Polyfka, Vorsitzender des Münchner Roten Kreuzes, betonte in seinem Grußwort, wie gut die soziale Aufgabe der Kleiderkammer das Aufgabenspektrum des Roten Kreuzes ergänzt. Vor allem, da die öffentliche Wahrnehmung der Organisation oft noch vom Rettungs- und Sanitätsdienst geprägt sei. Dabei nehme das Rote Kreuz auch über die Kleiderkammer hinaus viele soziale Aufgaben wahr. Er berichtete von einem Fall, der sich in seinem Beisein in einer Rotkreuz-Kleiderkammer in einer anderen Stadt zugetragen habe: Ein Mann mittleren Alters, unverschuldet in Armut geraten, sei dort mit Tränen in den Augen vor dem Spiegel gestanden. "In einem Anzug, den er sich selbst nie mehr hätte leisten können."

Fast 2000 Arbeitsstunden

Solche und ähnlich einprägsame Erlebnisse wünschte er dem 20-köpfigen Team der Kleiderkammer Solln und verband das mit einem herzlichen Vergelt's Gott für die im Jahr 2015 knapp 2000 Arbeitsstunden umfassende Tätigkeit.

"Wir hatten viele Vertreter befreundeter sozialer Organisationen und aus der Politik da, die sich in guten Gesprächen austauschten und unsere Kleiderkammer live bestaunten", so Peplow. "Der Zuspruch für das, was
wir tun, war überwältigend und motiviert uns, die Aufgabe auch weiterhin mit dem gleichen Enthusiasmus fortzuführen."

Die Kleiderkammern des Münchner Roten Kreuzes sammeln, sortieren und geben Kleidung, Wäsche und Schuhe kostenlos an bedürftige Münchner aus – alles natürlich ehrenamtlich. Sie werden betrieben vom Arbeitskreis Hilfe für Menschen in Not (Allach, Elly-Staegmeyr-Straße 11) und der Bereitschaft Solln (Drygalski Allee 118). Der Nachweis der Bedürftigkeit erfolgt mittels München Pass oder Bestätigung einer anerkannten sozialen Organisation (z.B. Caritas, Münchner Tafel).

Öffnungszeiten

Ausgabe an Kunden ist jeweils samstags von 10.30 bis 13.30 Uhr und am 1. Mittwoch im Monat von 16 bis 19 Uhr (Solln) sowie mittwochs von 10 bis 14 Uhr (Allach). Kleidung kann samstags von 12 bis 13.30 Uhr (Solln) sowie montags von 16 bis 19 Uhr (Allach) abgegeben werden. Eine Einwurfmöglichkeit rund um die Uhr besteht in der Seitzstr. 8 (Lehel). Es wird nur gut erhaltene und gewaschene Kleidung der aktuellen Saison angenommen.


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