"Aufgänge systematisch heruntergeschlampt"
Anträge zur Treppensanierung am S-Bahnhof Solln bleiben unbeantwortet
Keine Sitzung ohne den Sollner S-Bahnhof: Wieder war der Verfall der Bahnhofstreppen Thema auf dem Treffen des zuständigen Bezirksausschusses Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln (BA 19). Bereits in der Bürgersprechstunde machte ein ehemaliges BA-Mitglied seinem Ärger Luft: "Es ist unglaublich, in welchem Zustand die Treppen sind. Das muss man gesehen haben, die Aufgänge sind systematisch heruntergeschlampt worden."
Die Situation am Bahnhof ist nicht neu, S-Bahnbenutzer, Sollner Bürger und nicht zuletzt der BA kämpfen für eine Sanierung der Treppen. Im letzten Jahr gab es einen Antrag der Bürgerversammlung, außerdem einen BA-Antrag. Die DB Netz AG betreibt den Bahnhof. Auf die Sanierungsforderungen reagierte das Unternehmen nicht etwa mit Entgegenkommen oder ersten Maßnahmen – stattdessen wurde der südliche Aufgang über den Winter komplett "bis auf Weiteres" gesperrt. Die Sperrung hatte einen Dringlichkeitsantrag des BA zur Folge (Sendlinger Anzeiger, KW 2).
"Wer trägt die Verantwortung"
Wieder passierte nichts. Reinhold Wirthl von der CSU, Vorsitzender des Unterausschusses Verkehr im Gremium, hat sich jetzt mit einem weiteren Schreiben an die DB Netz gewandt. Wirthl verweist darin auf die vergeblichen Versuche, die AG zur Sanierung zu bewegen und erklärt, wie sich die Lage durch die Sperrung zugespitzt hat: "Da der direkte Zugang zu den Bushaltestellen versperrt ist, überqueren Fahrgäste die Gleise, um Anschlüsse noch zu erreichen." Wirthl fragt konkret: "Wer trägt die Verantwortung, wenn etwas passiert?" Nach Meinung des Unterausschussvorsitzenden ist die Antwort klar: "Diejenigen, die bisher nichts zur Sanierung unternommen haben, stehen zumindest moralisch mit in der Verantwortung." Bisher blieb Wirthls Brief unbeantwortet.
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