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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
"Zum Verständnis beigetragen"
So geht Bürgerbeteiligung: Ideensammlung Partnachplatz
Wie soll der Partnachplatz heute und in Zukunft genutzt und gestaltet werden? Was ist verbesserungswürdig? Und was wird vermisst? Unter dem Titel "Zukunft Partnachplatz" hatte der Bezirksausschuss (BA) 7 Sendling-Westpark gemeinsam mit der "WohnWerkstatt – Urbanes Wohnen e.V." zu einer Abschlussveranstaltung eingeladen. Gut 30 Bürger und zehn BA-Mitglieder waren in das Sozialbürgerhaus in der Meindlstraße gekommen, um sich die Ergebnisse einer Bürgerbeteiligung präsentieren zu lassen.
Der Anfang
Im Oktober vergangenen Jahres hatte der BA zunächst zu einer Ideensammlung auf den Partnachplatz eingeladen. Aus den rund 450 Beiträgen wurde die Grundlage für die Vertiefung der Ideensammlung zusammengestellt. Weiter ging es im November mit einer Ideen-Werkstatt. Dabei gab es Aussagen zu folgenden fünf Themen: der Partnachplatz als Treffpunkt für alle, Begrünung am Partnachplatz, Abbau von Barrieren und Verkehrsberuhigung, Fahrradfahren am Partnachplatz sowie Parkplätze direkt am Partnachplatz.
Sitzgruppen und Mülleimer
So wünschen sich die Bürger für den Partnachplatz unter anderem sichere Spielbereiche, aber keinen eingezäunten Spielplatz, einen Wochenmarkt, einladende Sitzgruppen sowie ein Cafe oder eine Eisdiele und eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität für alle Generationen. Mehr und bessere Mülleimer stehen ebenfalls auf der Wunschliste. Das U-Bahn-Gebäude soll geänderte Zugänge erhalten und der Innenraum besser genutzt werden. Vor allem aber wünschen sich die Bürger keine Erhöhung der Lärmbelästigung für die Anwohner.
Mit Blick auf die Begrünung am Partnachplatz steht das weitgehende Entfernen der Bodendecker auf der Wunschliste. Dafür soll es auf dem Gelände bunter und vielfältiger durch Blühpflanzen werden. Fest steht auch: Der Baumbestand soll unbedingt erhalten bleiben.
Weg mit Barrieren
Durchlässiger soll der Platz besonders nach Norden hin werden. Hier gilt es eine Vielzahl der Barrieren wie Holzgeländer zu reduzieren. Die Mehrheit der Bürger hatte sich bei der Ideenfindung für eine Verkehrsberuhigung und Schaffung einer gemeinsamen Fläche für alle ausgesprochen, also für Fußgänger, Radfahrer und Autos.
Ein großer Handlungsbedarf wird bei den Fahrradständern gesehen. Hier soll die Aufstellung geordneter erfolgen und auch die Anzahl überprüft und gegebenenfalls aufgestockt werden. Die Nähe zum U-Bahn-Gebäude muss dabei berücksichtigt werden.
Unterschiedlich sind die Meinungen der Bürger beim Thema Parkplätze direkt neben dem Partnachplatz. Während die einen meinen, dass alle Parkplätze entfallen sollen, wünschen die anderen, dass keine wegfallen. Die Parkplätze im Straßenbereich an der Ladenzeile sind manchen Bürgern für das Erreichen der Läden und der U-Bahn-Station sehr wichtig. Bemängelt wird, dass es bei der U-Bahn an Behindertenparkplätzen fehlt.
"Gegenseitiges Verständnis"
Wie geht es nun weiter? Im BA sollen nun einzelne Anträge bearbeitet und die Beschlüsse an die Stadtverwaltung weitergegeben werden. "Es gibt keine all-inclusive-Lösung für den Partnachplatz", so BA-Vorsitzender Günter Keller. Jetzt gelte es, sich den Platz schrittweise vorzunehmen. Man müsse sich etwa die Grünfläche ansehen und überlegen, was man mit den Bodendeckern anfange. Auch nach geeigneten Stellplätzen für Fahrräder könne man schauen. "Etwas aufwändiger wird es, Barrieren abzubauen", so Keller weiter. Grundsätzlich zeigte sich der BA-Vorsitzender zufrieden mit dem Verlauf der Bürgerbeteiligung. "Dieser Prozess hat zum gegenseitigen Verständnis beigetragen."
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