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Wird's etwas Schönes?

Constanze-Hallgarten-Straße soll Sommerstraße sein dürfen

Die Constanze-Hallgarten-Straße soll "Sommerstraße" werden. Etwa zwei Monate wäre sie dann für den Autoverkehr gesperrt. (Bild: job)

Der Bezirksausschuss Münchner Süden (BA 19) hat nach zähem Ringen die Constanze-Hallgarten-Straße als "Sommerstraße" vorgeschlagen. Sie wäre dann für etwas zwei Monate im Sommer für den Autoverkehr gesperrt.
"Wir wollen dort etwas Schönes auf die Beine stellen", hatten sich Anwohner im BA 19 dafür eingesetzt. Die Straße sei ohnehin nur eine Einbahnstraße mit relativ wenig Verkehr; die Sommerstraße biete da eine Chance für die Nachbarschaft.

Bedenken, die auch die Polizei teile, gab Reinhold Wirthl (CSU) wieder: Zwei große Tiefgaragenzufahrten in dieser Straße stünden der Nutzung als Sommerstraße entgegen - diese wäre an dieser Stelle ein großer Eingriff in den Berufsverkehr. Zudem gebe es attraktivere Aufenthaltsflächen in den Innenhöfen des Quartiers, auf den begrünten Dachflächen und auf der Grünfläche Richtung Machtlfinger Straße, die als Alternative genutzt werden könnten.

Von Anwohnern
und Geisterfahrern

Henriette Holtz (Grüne) meinte, man könne auch nur ein Stück der Straße sperren, damit die Tiefgaragen nicht betroffen werden. Sie hob hervor, dass die Initiative zur Sommerstraße von den Anwohnern ausgehe. Das sei eine gute Voraussetzung für ein Gelingen. Zudem sei eine zweimonatige Sperrung ein "pädagogischer Anreiz" gegen das Geisterfahren in der Constanze-Hallgarten-Straße (nach wie vor wird die kleine Straße auch entgegen der Einbahnrichtung durchfahren, was bereits zu Unfällen geführt hat). Reinhold Wirthl hält einen solchen Lerneffekt nicht für möglich: "Das zu glauben, ist utopisch", meinte er, "die Leute interessiert das nicht."
Conrad Lausberg (ödp) sprach sich für die Sommerstraße aus, weil man damit die Wirkung einer Sperrung testen könne. "Ich halte es für sinnvoll, diesen Versuch zu unternehmen!" Auch Michael Kollatz (SPD) befürwortete die Sommerstraße. "Wir haben hier Anwohner, die sie bespielen", bekräftigte er, "und die Geisterfahren für zwei Monate zu bremsen, ist gut!"

"Es bringt zu wenig"

Richard Panzer (Freie Wähler) verwies auf Sommerstraßen in anderen Vierteln, die nicht angenommen wurden und ein entsprechend trostloses Bild abgaben. "Wir schaffen da kein Leben, sondern leere Plätze", zeigte er sich skeptisch. Die Sommerstraßen seien kein nachhaltiges Projekt, es gebe für sie nach den zwei Monaten Sperrung kein "Danach". Panzers Bilanz: "Das bringt zu wenig, es lohnt den Aufwand nicht!"

"Nutzen wir
es einfach"

"Interpretieren wir nicht so viel hinein", meinte Johanna Vocht (Grüne). "Die Anwohner freuen sich, die Straße zu bespielen. Nutzen wir das doch einfach - die Leute freuen sich, wenn es mal etwas ruhiger wird!"

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