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"Wir werden seit Jahren vertröstet"

Anwohner fordern Lärmschutz entlang der Garmischer Autobahn ein

Barbara Amrein (rechts) und Sabine Keller an der A 95. Für die Anwohner ist die Belastung nach der Freigabe des Luise-Kiesselbach-Tunnels größer geworden, sagen sie. (Bild: job)

"Seit der Fertigstellung des neuen Luise-Kiesselbach-Tunnels sind die Staus an der Aus- bzw. Einfahrt auf der A 95 wesentlich mehr und länger geworden", klagen Anwohner der Garmischer Autobahn. Bereits in den frühen Morgenstunden und ab spätem Nachmittag stauten sich die Fahrzeuge entlang der Autobahn, um in den Tunnel Richtung Süden zu fahren. Oft reiche der Rückstau bis in den Bereich Forstenried, berichten Barbara Amrein und Sabine Keller. Mit anderen Anwohnern forden sie endlich Lärm- und Emissionsschutzmaßnahmen vom Luise-Kiesselbach-Platz bis in den Süden bei Unterdill.

"Längere Staus"

Die rechte Fahrspur zur Abfahrt auf den Luise-Kiesselbach-Platz sei meistens frei, so dass viele Fahrzeuge versuchen, sich auf dieser Spur nach vorne zu drängen. Erst spät wollen sie dann auf die richtige Fahrspur in den Tunnel einfädeln: Das löst nur zu oft ein großes Hupkonzert aus, beklagen die Anwohner.

Anders (aber eben nicht weniger laut und störend) verhalte es sich auf der Gegenspur, wo die Fahrer – meistens Motorradfahrer –  die jetzt freie Bahn der Ausfahrt als Rennstrecke nutzten. "Nicht zu vergessen sind mitten in der Nacht die einfahrenden Lkw, die ihre Ware für die Großmarkthalle und den Schlachthof bringen. Auch diese werden immer mehr und rauben uns die Nachtruhe", so Barbara Amrein und Sabine Keller.

"Schwarzer Staub"

Mit der Freigabe des Tunnels vor zwei Jahren habe sich die Situation für die Anwohner entlang der A 95 bezüglich der Lärmbelastungen wesentlich verschlechtert. Aber nicht nur der Lärm habe seine Grenzen erreicht, sondern auch die Feinstaubbelastung. Mittlerweile könne man durch das hohe Verkehrsaufkommen bald jeden Tag die Fensterbretter vom schwarzen Staub befreien. Das betreffe auch den Wohnbereich weit um die Autobahn.
In ganz München würden Feinstaubmessungen veranlasst und dann zumindest die Höchstgeschwindigkeit reduziert, etwa an der Donnersbergerbrücke und der Landhuter Allee, es würden Lärmschutzwände entlang der A 96 Richtung Lindau im Bereich Freiham gebaut, obwohl hier kein Wohngebiet existiere. Auch im Neubaubereich des Tunnels Heckenstaller- / Höglwörtherstraße sei eine Lärmschutzwand oberirdisch errichtet worden, obwohl der Verkehr hier bereits unterirdisch laufe. "Nur wir werden seit Jahren vertröstet. Wir, die Anwohner, hatten jahrelang während des Baus den Lärm, den Staub und viele andere Belästigungen", betonen Barbara Amrein und Sabine Keller.

Mitstreiter gesucht

Mit einer Petition (im Internet unter www.openpetition.de/petition/online/laermschutz-an-der-garmischer-autobahn-a-95) und Unterschriftensammlungen im Viertel wollen die Anwohner nun für ihre Forderung möglichst viele Unterstützer finden. Einer davon ist Thomas Breitkopf von der Bürgerinitiative Forstenried, der unter larmschutzgarmischerautobahn.wordpress.com eine weitere Petition ins Leben gerufen hat.


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